ARBITER  FUZZ  FACE

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Das Arbiter Fuzz Face ist durchaus als legendär zu bezeichnen. Seit 1966 existiert es in vielen unterschiedlichen Versionen in rot oder grau und mit Germanium- oder Silizium Transistoren. Es wird heute als Reissue von Dunlop angeboten.

Zum Test habe ich ein graues Original von Arbiter aus London mit der Seriennr. 0511. Es stammt aus einer limitierten Serie die Ende der Neunziger mit zwei Germanium Transistoren bestückt auf den Markt kam. Es hat einen True Bypass.

Das Pedal ist rund, flach und sparsam ausgestattet. Es gibt nur den Schalter, die zwei Klinkenbuchsen und zwei Potis zum Regeln des Outputs und des Zerrgrades.

Germanium Transistoren klingen weicher und wärmer als ihre Silizium-Kollegen. Das vorliegende, mit den erstgenannten bestückte Pedal klingt entsprechend. Die gefürchtete aggressive Säge wird hier nicht ausgepackt, man hört einen sehr wohlig warmen Bass- und Mittenbetonten Klang mit eher zurückgehaltenen Höhen. Es ist natürlich ein Fuzz (bzw. eigentlich DAS Fuzzpedal schlechthin) und hat klanglich mit einem Overdrivepedal a la Tube Screamer oder Boss SD-1 nicht viel zu tun.

Das eigentlich Fuzz typische Komprimieren ist hier nicht sehr ausgeprägt, was wohl am nicht allzu hohen Zerrpotential des grauen Pedals liegt. Auch der Output ist nicht übermäßig hoch, so ist das Pedal auch nicht als cleaner Booster nutzbar. Ohne Zerre geht es nicht. Meiner Meinung nach gehört das Fuzz Face als "Klangfärber" und zur Intensivierung der Verzerrung vor einen bereits zerrenden Amp.

Fuzzfaces gibt es mit unterschiedlichen Schaltungsvariationen und die verwendeten Bauteile wie die Germanium Transistoren klingen angeblich auch unterschiedlich, selbst wenn sie aus der gleichen Herstellungsreihe stammen. So klingt also wohl jedes Fuzzface einzigartig und wie kein anderes. Das vorliegende Arbiter original ist scheinbar ein eher zahmer ausgefallenes Teil und auf jeden Fall ein Sammlerstück.

Vielen Dank an Robin für die freundliche Leihgabe dieses und mittlerweile etlicher anderer Pedale  :-)