BOSS SD-1 Modifikation

               

Ich habe leihweise einen modifizierten Boss SD-1 bekommen, vielen Dank dafür an Sebastian Maier.

Der Schaltplan zur Modifikation und eine Beschreibung der zu tauschenden Teile ist weiter unten abgebildet.
Ob das Pedal bei dem Umbau auch farblich umgestaltet wird wie das Testobjekt ist natürlich Geschmackssache. Abgesehen davon möchte ich außerdem darauf hinweisen, dass ich für Umbaumaßnahmen nach weiter unten vorliegender Anleitung keine Verantwortung übernehme. :-)

 

                                 

 

Der Klang des modifizierten SD-1 unterscheidet sich recht deutlich vom originalen Pedal.
Es klingt weniger mittig und nicht mehr so eng. Die Bässe sind etwas stärker und straffer, es geht tiefer herab. Das klingt, als würde das gesamte Frequenzband des originalen Pedals auseinander gezogen und erweitert. Die Modifikation ist klanglich sehr nah am MXR Zack Wylde Overdrive, sie klingt in meinen Ohren eigentlich genauso wie das MXR Pedal. (siehe entspr. Testbericht) 
Es bleibt natürlich Geschmackssache, ob einem die Modifikation gefällt, schließlich klingt auch der originale SD-1 nicht gerade schlecht. Mir persönlich gefällt der umgebaute SD-1 im direkten Vergleich klanglich aber deutlich besser.

Das Übersprechen im Bypass, d.h. das dann zu hörende leichte Hintergrundzerren ist aber beim modifizierten Pedal leider auch zu hören. Der Bypass hat sich in meinen Ohren nicht entscheidend verbessert.

 

Hier beschreibt Sebastian Maier selbst die Modifikation:

Boss SD-1

Kleine Modifikation, MiniMod

 

Der Boss SD-1 ist ein gut klingender, günstiger Standardoverdrive. Mit kleinen Änderungen an der Originalschaltung lässt sich der tonale Charakter des SD-1 sowie auch sein gesamtes Verhalten dramatisch ändern. Hier beschreibe ich eine MiniMod, die sich auf wenige Bauteile beschränkt, deren Einkaufspreis 50 Cent nicht überschreitet, die aber dem SD-1 mehr Bässe, Zerrvermögen und Output beschert. Auch der Bypass schluckt danach weniger Höhen. Hier erst mal das unveränderte Originalschaltbild des Eingangs und der ersten Stufe des OP-Amps:

 

 

Für die MiniMod werden die Widerstände R2, R6 und R7 mit Metallschichtwiderständen folgender Stärke ersetzt: R2= 1M, R6=2K7 und R7=10K (wie Originalwert aber mit weniger Toleranz und besserem Nebengeräuschverhalten.). Die Kondensatoren C2 und C3 werden mit Folienkondensatoren der Kapazität 0,1 µF ersetzt. Ich empfehle die roten WiMa Dinger, die sehen schön aus und klingen (glaube ich) besser als vergleichbare Folienkondensatoren. Bei alten SD-1 die noch die Bauteile D3 und R31 enthalten (sitzen an der Stirnseite der Platine) sollte man diese überbrücken, wie es bei den neueren SD-1 schon ab Werk ausgeführt ist, das gibt der Schaltung etwas mehr Strom und damit mehr Headroom. Das war’s dann auch schon.

 

Viel Spaß beim modifizieren und spielen!

Sebastian Maier

 

p.s.:

Haftung für Schäden an den Geräten oder sonstiges kann ich natürlich nicht übernehmen, wer keine Ahnung von Lötkolben usw. hat bitte Fachleute hinzuziehen. Meinem SD-1 hat die Veränderung  sehr gut getan, deshalb stelle ich das hier jedem zur Verfügung. 

Die SD-1 Platine ist etwas empfindlich gegen Hitze, also beim Löten aufpassen, bei meinem SD-1 waren die Bauteile angeklebt, ich habe vor dem Auslöten mit dem Skalpell die Klebemasse abgetrennt. Die Bauteile auf der Platine sind entsprechend dem obigen Plan beschriftet, die zu wechselnden Teile finden sich fast alle rechts auf der Platine.

 

Wer Fragen hat darf mir gerne eine Mail schreiben: smaier@terrorshop.de

 

 

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