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Alfredo Garcia-Navas ist ein Gitarrist aus Venezuela, der in Wien lebt.
Allein das verspricht ja schon interessante Musik. Wiener Schmäh trifft
Lateinamerikanisches Feuer oder so. Und es treffen auf dieser CD wirklich
musikalische Welten aufeinander. Mal gibts eine gute Portion Satriani, dann
(wohl unausweichlich bei einem Gitarristen aus Südamerika mit einer
E-Gitarre in der Hand) eine gute Prise Santana die daraufhin ziemlich
verblüffend einer dicken Portion Chet Atkins weichen darf, um später mit dem
Stück Kumara dazu noch ein bisschen Paco de Lucia zu servieren.
Der Name Camaleon passt bestens, da ist ja wirklich alles
mögliche an Stilrichtungen zu hören. Tango, Bossa, Country, Jazz, Rock, mit
Akustik- und E-Gitarren bewaffnet. Ich würde sagen, der gebotene Stilmix ist
wirklich schon verblüffend! Allein schon der Sprung von Echale Salsita zu
Count Tree macht erst mal sprachlos :-)
Auf Anhieb sehr gefallen hat mir z.B. John´s Ballad.
Vielleicht weil es mir bei der Julia Version vom Scofield "out louder"
Album, das hier als Inspiration diente ähnlich ging. Und San Basilo: "it´s a
nice tune, isn´t it?" fragt der Komponist und Spieler. Ja, kann ich da nur
sagen, das ist es wirklich!
Trotz der vielen Stilrichtungen hört man trotzdem immer
die südamerikanischen Wurzeln von Alfredo Garcia-Navas heraus, finde ich. Das
ist ist natürlich nichts negatives und gibt der CD außerdem einen besonderen
Touch. Und man merkt außerdem deutlich, dass keine Amateure am Start sind
:-)
Das Gitarrenspiel ist absolut klasse und beeindrucken vielseitig! Mir ist
aber z.B. auch der Basser Jürgen Bauer in mehreren Stücken besonders
aufgefallen, der macht ganz großes Kino in meinen Ohren. Den Drummer könnte
ich auch noch erwähnen... das muss wohl Spaß machen, mit den Leuten
Musik zu machen.
Ein "Problem" ist aber natürlich, dass man so einen
Stilmix erst mal verdauen muss. Das ist keine CD, die man mal so nebenbei
kurz durchhören kann. (dazu mal ein kleiner Seitenhieb zur G&B, deren
Yoursite Reviev zu dieser CD ich mal rausgesucht habe. "in den (bis auf eine
Ausnahme) instrumentalen Stücken" ist dort zu lesen. Soviel zum Thema kurz
durchhören, da ist doch deutlich mehr Stimme zu hören!)
Und ich kann auch nicht verleugnen, dass ich mit ein oder
zwei Stücken gar nichts anfangen kann. Mit dem Rap namens Funky Monkey z.B.
Aber das ist bei so einer Bandbreite an gebotenen Stilen wohl schon fast
logisch und kann keine Kritik sein.
Kurzum: ich finde die CD richtig gut und habe glaube ich
immer noch nicht alles wirklich entdeckt, was da drauf ist. Die ist einfach
spannend und bleibt es auch. Die Covergestaltung finde ich auch sehr
gelungen. Die strahlt gute Laune und Gitarrenleidenschaft aus.
Wer sich die CD zulegen möchte, der sollte mal in die
Website von Alfredo Garcia-Navas schauen. Wer des "googlns" mächtig ist, wird
kein Problem haben, diese zu finden.
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