Crowther Audio  Prunes & Custard



 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Eigentlich ist die Welt gar nicht so groß. Das vorliegende Crowther Audio Prunes&Custard Testpedal kommt aus Neuseeland und ist von der Lübecker Ostseeküste mit mir an die dänische Nordseeküste gereist.
So einen Testbericht im Urlaub zu schreiben ist ein ganz netter Zeitvertreib und außerdem ein Argument dafür, zur Gitarre auch noch einen Röhrenamp mit ins Ferienhaus zu nehmen.

Mit von der Partie ist auch noch ein Hot Cake der gleichen Firma, das einen eigenen Testbericht in dieser Website bekommen hat. Der Dank für die Urlaubsbeschäftigung geht an Christian Spieß von der Band Wyoming Death Rock, der mir die beiden Pedale freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Als Vergleich habe ich noch einen alten Ibanez TS9 und meinen Okko Diablo mitgenommen.

Als ich die beiden Crowther Pedale auspackte meinte meine Frau: "die sehen aber langweilig aus". Damit war natürlich die Farbe gemeint. Das Beige sieht aus wie der Sand hier am Strand. Eben beige und eben Geschmackssache.

"Harmonic Generator-Intermodulator steht oben auf dem Pedal. Es ist wohl etwas mehr als nur ein schnöder Zerrer sein. Oben links gibt es einen Toggle für Guitar/Bass. Das Pedal soll also auch für die Dicksaiten-Fraktion verwertbar sein. Daneben gibt es noch einen zweistufigen Toggle mit der Bezeichnung LoFreq Contour, mit dem man zwei Voreinstellungen für den Bassbereich des Klangbildes einstellen kann. Dazu gehört das Mix Poti in der Mitte. Die beiden äußeren Potis sind ganz klassisch für Level und Drive da. Das Pedal hat einen völlig klangneutralen Bypass, den der Hersteller als
"Total bypass using a latching relay with gold plated contacts" beschreibt.

Das Prunes&Custard hat einen zweistufigen Schaltkreis. Der erste ist ein Fuzz, auf den nur die Potis Level und Drive wirken. Ist der Mix Regler ganz zu, wirken sich die beiden Toggle Switches nicht auf den Klang aus.

Dreht man jetzt nach Boostermanier Level ganz auf und Drive ganz zu, hat man klanglich und in Sachen Output ziemlich genau das Bypassignal. Dreht man Drive dazu auf, fängt das Pedal i.V.mit meiner Humbucker Gitarre erst ab Reglerstellung ca. 13 Uhr an fuzzig rau zu verzerren. Bis dahin kann man das Teil sehr gut als cleanen Booster nutzen, das hat guten Bums. Lässt man es mehr zerren hat man ein leicht sägendes bröckeliges Fuzz, das an ein klassisches Fuzzface erinnert. So ein leichter "kaputter Lautsprechereffekt" ist dabei. Das ganze ist nicht zu sägend, hat aber genug Biss. Die Verzerrung ist nicht allzu hoch, diese brummenden wattigen Hummelsounds manch anderer Fuzzpedale gibt es nicht. Wer braucht die schon? Ich finde das ziemlich gut.

Dreht man den Mix Regler dazu wird es synthetisch. Das ist sehr schwer zu beschreiben, ziemlich abgefahrene Sounds sind möglich. Manchmal klingts, als wäre ein anschlagsdynamischer langsamer Flanger mit im Spiel. Mix und Drive weit auf klingt dann eher wie ein Octaver, aber irgendwie doch anders... Am humansten, ehesten nach Gitarre klingt die Bass Einstellung des linken Toggle Switch, aber auch das ist schon ziemlich "anders". Das ist wirklich ein "Effektpedal" für Freunde kranker, etwas abgefahrener Sounds.

Subjektives Fazit: ein klasse Fuzz mit einer Effektbeilage speziellerer Art.