DOD  EVEN  HARMONIC OVERDRIVE



 

 

 

 

 

 

 

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Sandy in Utah/USA ist der Sitz der Firma DOD. Im Gegensatz zu dem Mystic Blues Overdrive und dem DOD 250, die in China hergestellt werden, ist das DOD Even Harmonic Overdrive FX 100 wohl auch in Sandy hergestellt worden. Denn es steht Made in USA auf der Rückseite. Oben drauf, über dem Namenszug steht INTEGRATET TUBE. Ich übersetze das mit meinen, zugegeben bescheidenen Englischkenntnissen mal als INTEGRIERTE RÖHRE. Trotz intensiver Suche habe ich aber keine gefunden. Ganz schön feist eigentlich. Na ja, vielleicht bin ich da ein bisschen kleinlich.

Die genaue Bezeichnung ist FX 100. Das FX 102 ist das DOD Mystic Overdrive. Beide haben das gleiche Gehäuse mit dem billig wirkenden Plastik Fußschalter und dem Batteriefach an der Stirnseite. Die Potis sind hier etwas anders benannt: Output, Lows, Highs und Drive. Die LED sieht man in der Mitte. Der Netzteilanschluss ist an der linken Seite des Pedals. Aus unerfindlichen Gründen ist er anders herum gepolt als beim Mystic Blues Overdrive der gleichen Firma. Das FX 100 hat eine Outputbuchse mehr als das Mystic Blues. Diese soll als Lautsprechersimulation herhalten. Das bedeutet, man kann damit direkt in ein Mischpult oder Aufnahmegerät gehen und mit dem frequenzkorrigierten Signal verstärkerähnliche Sounds erzeugen.

Klanglich hat das FX 100 mit dem FX 102  wenig zu tun. (Was anderes wäre ja auch Blödsinn). Das Even Harmonic Overdrive ist wesentlich Zerrintensiver bei Bedarf. Der erreichbare Zerrgrad liegt auch weit über dem des Referenzpedals Boss SD-1. Bei voll aufgedrehtem Drive komprimiert es recht heftig. Der Pegel geht kurz nach dem Anschlag etwas in die Knie wie bei einem entsprechend eingestellten Kompressor. Dreht man Drive zurück verschwindet dieser Effekt. Der Klang ist viel fetter als beim Mystic Overdrive und auch beim Boss SD-1. Der Name Even Harmonic ist gut gewählt, es klingt auch harmonischer als die genannten Pedale. Es wimmelt nur so von schönen Obertönen. Dreht man Drive zu, geht dem Pedal die Puste aus. Als cleaner Booster ist es nicht gut zu gebrauchen, der Output ist zu gering. 

Die Klangregelung funktioniert sehr gut. Insgesamt ist das Pedal DOD typisch eher höhenreich abgestimmt. Man wird den Highs Regler wohl nicht allzu weit aufdrehen. Den Lows Regler ebenso, er gibt bei Bedarf sehr viel Bässe frei. Das Pedal ist wohl eher für höhere Zerrgrade gedacht, denn schon bei relativ geringen Drive Einstellungen geht es heftig los. Im Gegensatz zu vielen anderen klingt es auch vor einem cleanen Amp sehr gut, vielleicht sogar besser als vor einem bereits zerrenden Verstärker. Ich denke, das ist so gewollt, denn beim Mystic Blues Overdrive der gleichen Firma ist genau das Gegenteil der Fall.

Der frequenzkorrigierte zweite Ausgang klingt vor einem Gitarrenverstärker ein bisschen topfig. Zu verwenden ist er aber trotzdem. Mit etwas heruntergedrehten Höhen klingt es fast wie ein feststehendes Wah Wah. Bei der eigentlich gedachten Nutzung des Ausgangs, also direkt in ein Mischpult, klingt es angenehmer als mit dem regulären Out. An die Qualitäten eines POD oder auch einer Hughes&Kettner Red Box kommt der Klang aber nicht heran.

Nebengeräusche sind vorhanden, aber geringer als beim Referenzpedal Boss SD-1. Der Bypass ist wie beim Tubescreamer niederohmig und macht das Signal etwas transparenter. Schaltgeräusche sind nicht zu hören. Das Pedal wird nicht mehr hergestellt und ist nur noch second hand zu bekommen.

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