DOD  MYSTIC  BLUES  OVERDRIVE



 

 

 

 

 

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Sandy in Utah/USA ist der Sitz der Firma DOD. Hergestellt wird der Mystic Blues Overdrive allerdings ganz woanders, nämlich in China. Gegenüber dem wohl bekanntesten Pedal der Firma, dem DOD 250 Preamp/Overdrive (auch China), ist das Mystic Blues wesentlich umfangreicher ausgestattet und auch größer. Vorgestellt wurde es 1998.

Die vier Potis regeln Level, Low, High und Drive. Das Pedal ist recht schwer, etwas schwerer als ein Boss SD-1. Außerdem ist es jeweils ca. 5 mm breiter und länger. Die Potis ragen ziemlich ungeschützt heraus, machen aber den Eindruck, den einen oder anderen Fehltritt zu überstehen. Der Trittschalter aus Plastik wirkt ein bisschen billig. Das Batteriefach befindet sich ungewöhnlicherweise mal an der Stirnseite des Pedals. Es hat eine ebenfalls etwas billig wirkende, aber gut funktionierende Verschlussklappe aus Plastik. Weil der sonst übliche Platz an der Stirnseite besetzt ist, findet man den Netzteilanschluss auf der linken Gehäuseseite. In Sachen Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Im Gegensatz zum Namen wirkt das Gehäuse insgesamt nicht sehr mystisch, voodoo vintagelike oder so, sondern eher modern.

Zum Sound passt der Name schon besser. Mit voll aufgedrehtem Gain und Low und High auf zwölf Uhr klingt er genauso wie der Konkurrent aus eigenem Hause, der DOD 250 mit voll aufgedrehtem Gain. Der Zerrgrad ist genauso hoch, beide klingen gleich höhenlastig (ich würde das mal ganz subjektiv als schrill bezeichnen). Beide haben die gleichen, im Gegensatz zum Boss SD-1 klareren Bässe. Jetzt könnte man natürlich die High und Low Potis ins Spiel bringen, nur halten sie leider nicht was sie versprechen. Beide haben eine geringe Wirkung. Der Low Regler agiert schon fast wie ein An/Aus Schalter. Bei 9 Uhr gibt es einen Sprung a la Bass da / Bass weg. Ansonsten tut sich so ziemlich nix. Der High Regler lässt die oberen Höhen unberührt. Spiele ich nur die hohe E-Saite meiner ES 135, ändert sich über den gesamten Regelweg des Potis tatsächlich nichts an deren Klang. Der Regler wirkt eher auf die oberen Mitten, und dort auch nicht gerade fundamental. 

Wird Gain zurückgenommen, klingt der DOD 250 immer runder und wärmer, und dann richtig gut. Der Mystic Blues reagiert dagegen nicht so. Der Höhenanteil bleibt unverändert, vergleichbar mit einem Boss SD-1 mit drei Viertel aufgedrehtem Tone Regler. Die Wirkung der Regler Low und High verringert sich sogar noch bei weniger Gain. Das Pedal ist höhenreich, es klingt immer klarer und transparenter als ein Boss SD-1. Für mich (ganz subjektiv) klingt es ein bisschen kalt. Ich halte das DOD 250 Overdrive/Preamp der gleichen Firma für die bessere Wahl. Beide liegen preislich ungefähr im gleichen Bereich. Trotz der zusätzlichen, sogar getrennten Klangregelung ist das Mystic Blues nicht großartig vielseitiger als das DOD 250 mit seiner zwei Poti Ausstattung. Was nützen schon viele Regler mit wenig Wirkung.

Als reiner Booster mit zugedrehtem Drive und Level voll auf wird das Signal nur etwas angedickt. Die Levelreserven sind nicht sehr hoch. Der Bypass und das Nebengeräuschverhalten sind sehr gut. 

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