DANELECTRO  WASABI  OVERDRIVE



 

  

 

 

 

 

 

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Es ist schon etwas merkwürdig, das Design des Wasabi Overdrive. Eine Mischung aus UFO und Ami-Heckflossenstraßenkreuzer. Der Bezug zum darauf abgebildeten Sumo Ringer ist wohl über das Gewicht zu erklären. Dies ist das schwerste Pedal, das mir bisher untergekommen ist. Alles Schwermetall, vom ansonsten bei Danelectro vorherrschenden Plastik ist hier herzlich wenig vorhanden. Das gibt es nur noch bei den Reglerknöpfen (die Potischäfte sind aber aus Metall) und der Reglerplatte aus transparentem, schwarzen Plexi und den beiden roten Lampen in den Heckflossen.

Das Pedal wird in China hergestellt und ist mit momentan (Okt. 2004) für nicht ganz 60€, also recht günstig, zu haben. Die Verarbeitung ist prima, insbesondere gemessen am Preis.

Die Ausstattung ist sehr umfangreich und hat einige, für Overdrivepedale ungewöhnliche Zutaten. Es gibt einen dreistufigen Schieber an der Stirnseite, mit dem man das Pedal an unterschiedliche Pickups anpassen kann. Dort befindet sich auch der Schieber, mit dem man die Stärke des zuschaltbaren Boost bestimmen kann. Man hat die Wahl zwischen 5 und 10dB.Dazu gibt es an der Stirnseite noch die Netzteilbuchse und In-und Output.

Die Reglerplatte oben beherbergt fünf Potis. Drei davon sind ganz klassisch Level, Drive und Tone. Dazu kommt noch ein Mix Regler, mit dem das Verhältnis des Effektsignals zum trockenem Signal geregelt werden kann. Nicht gerade alltäglich für ein Overdrivepedal. Das Voodoo Lab Sparkle Drive fällt mir auf Anhieb als einziges OD-Pedal ein, dass dieses Feature auch hat. Das noch fehlende fünfte Poti ist ein fünfstufiger Presetschalter, mit dem unterschiedliche EQ-Voreinstellungen angewählt werden können.

Als Fußschalter gibt es einen Taster für den Overdrive und einen für den Boost. Der jeweilige On/Off Status wird mit den roten "Heckleuchten" gut sichtbar angezeigt. Dazu gibt es gleich etwas sehr positives zu vermelden. Der Boost lässt sich nämlich im Gegensatz zu den meisten anderen Pedalen mit zusätzlicher Booststufe auch solo, also unabhängig vom Overdriveeffekt nutzen. Alle Potis sind dabei ohne Funktion, die wirken nur auf den Overdrive. Ich würde den Boost als klangneutral bezeichnen. Jetzt hat man noch, wie oben beschrieben, die Wahl zwischen 5 und 10 dB. Sehr klasse ist das, dafür gibt es von mir einen fetten Pluspunkt!

Zum Overdrive:
Erst einmal sollte man mit dem Pickup Schieber an der Stirnseite experimentieren. Da ist nix verboten, aber bei schwachen Single Coils ist es schon angebracht, die entsprechende Einstellung wählen, sonst ist das Zerrvermögen des Pedals etwas eingeschränkt.

Die fünf EQ- Presets bieten eine Palette an wirklich unterschiedlichen Sounds.
Stellung eins ist mit Flat bezeichnet, d.h. der EQ ist wohl nicht in Aktion. Hier geht der Sound in Richtung Tubescreamer, hat aber mehr Bässe und etwas weniger Höhen. Man wird den Tone Regler wohl eher weit aufdrehen. Der erreichbare Zerrgrad ist ungefähr auf Tubescreamer Niveau. In Stellung drei und vier wird man den Tone Regler dann wieder zurückdrehen, hier gibt es bei grundsätzlich TS-ähnlichem Sound mehr Höhen. Stellung eins und zwei klingen deutlich anders. Eins geht mit gedrosselten Mitten mehr in die grobe Richtung Metal, zwei erinnert mit einem stärker angehobenen Mittenbereich schon fast an einen mit einem feststehenden Wah erzeugten Sound. Mit dem Boost kann man jedem Sound noch gehörig mehr Dampf und Lautstärke für Soli verabreichen. Außerdem reagiert das Pedal recht gut auf das Volume Poti der Gitarre.

Der Mix Regler bewirkt mehr Transparenz und Attack, wenn mehr vom Originalsignal hinzugefügt wird. Damit kann man gut arbeiten. Der Regler arbeitet so wie der Clean Regler des Voodoo Lab Sparkle Drive. Beim Test des Sparkle Drive konnte ich der Sache nicht wirklich viel abgewinnen, siehe Test, mittlerweile finde ich dieses Feature aber ganz nützlich und brauchbar.

Mein ganz subjektives Fazit:
Das Danelectro Wasabi klingt gut und bietet sehr viel für den Preis. Vom bisherigen Danelectro Billigplastikpofelflair ist eigentlich nichts mehr zu spüren. Empfehlenswert.