Digitech Hardwire CM-2 Tube Overdrive



 

 

 

 

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Aus der Digitech Hardwire Serie konnte ich schon das Valve Distortion SC-2 und das RV-7 Stereo Reverb testen. Beide Pedale gefielen mir ausgesprochen gut! Das Reverb habe ich mir nach dem Test auch selbst gekauft und verwende es gerne. Jetzt habe ich von Marco aus Hamburg (danke dafür!) das CM-2 Tube Overdrive aus der Serie zum Test zugeschickt bekommen und bin gespannt, ob das so positiv weiter geht.

Das Tube Overdrive hat trotz des Namens keine echte Röhre intus. Es kommt in metallicgrün daher und macht einen genauso guten Eindruck, wie die anderen beiden genannten. Das sind sehr stabile und nicht gerade leichte Teile. Unter der Trittfläche findet man ähnlich wie bei den typischen Boss Pedalen ein praktisches Batteriefach. Die Potis laufen schön gleichmäßig, nicht zu leicht und haben feine Rasten. Außerdem gibt es hier einen Kipper für zwei Grundeinstellungen namens Classic und Modified. Die LED leuchtet in sehr hellem blau.

Die gesamte Digitech Hardwire Pedalserie zeichnet sich durch einen True Bypass und einen so genannten "Stomplock" aus. Das ist ein Gummi zur Sicherung der Poti-Einstellungen. Das hat Marco hier nicht mitgeschickt, man kann es aber im Testbericht der Valve Distortion SC-2 sehen. Außerdem haben die Pedale einen "Spannungskonstanthalter", der Spannungsverluste der Batterie ausgleicht. Sie klingen immer gleich, egal, wie der Ladezustand der Batterie ist. Leer bedeutet aber auch hier natürlich Ruhe im Karton. Und der Hersteller preist die extreme Rauscharmut bei den Hardwire Pedalen an. Bei den letzten beiden Hardwire Testpedalen konnte ich das genau wie bei diesem hier auch bestätigen. Die sind wirklich alle bemerkenswert rauscharm.

Mitgeschickt werden neben dem Stomplock auch immer zwei "Bodenbeläge". Einmal eine Gummiplatte, die auch beim Testpedal aufgeklebt ist. Dazu gibt es eine Velcro-Platte, die auch den ganzen Boden abdeckt. Die kann man wahlweise aufkleben und die hält das Pedal auf handelsübliche Pedalboards. Beim meinem RV-7 Reverb hab ich z.B. das Velcro aufgeklebt und es hält sehr gut auf meinem Pedalboard von Thomann.

Das Overdrive CM-2 hat vier Potis für Level, Low, High und Gain. Den Kipper erwähnte ich schon. Ich fang mit dem in der Position Classic mal an. Was mir schnell auffiel, ist die sehr gute Dynamik. Jede Anschlagsnuance wird umgesetzt und man kann den Ton und den Zerrgrad mit der Gitarre sehr schön steuern. (Natürlich nur insofern die Gitarre nicht ein unsensibler Prügel ist). Die verschiedenen Pickups und deren Positionen werden auch bei voller Verzerrung sehr gut dargestellt. Den Sound des Pedals finde ich im Classic Mode sehr ausgewogen und transparent. Wenn ich eine Richtung andeuten müsste, dann wäre das Marshall. Und da eher so JCM als Plexi. Und das wäre dann auch schon so ungefähr der klangliche Unterschied der Einstellungen des Kippers. Modified hat mehr Bässe, ist in meinen Ohren ruppiger, rockiger und mehr "Plexi".

Damit möchte ich nicht sagen, dass das Pedal ein Marshall Modeller ist, es passt aber in meinen Ohren als die ungefähre Klangrichtung.

Die beiden Klangregler würde ich schon als extrem effektiv bezeichnen. Da gibt es in beiden Richtungen sehr viel Reserven. Die 12 Uhr Einstellung bei beiden ist klasse gewählt, finde ich. Als cleaner Booster bietet das Pedal ebenfalls enorme Reserven. Mit Gain ganz zu und Level so ca. auf 9 Uhr hat man das Level des Bypasssignals, danach geht es heftig nach oben, ohne dass das Pedal selbst zerrt. Ganz klangneutral kriegt man es nicht geregelt, dafür ist der Booster i.V. mit der effektiven Klangregelung aber sehr variabel.

Der maximale Zerrgrad liegt etwas über dem Niveau eines normalen Tubescreamer. Die Modified Einstellung ist einen Tick lauter als der Classic Mode. Für mich passte die Einstellung Modified mit den Klangreglern ganz einfach auf 12 Uhr mit meiner 60´s Telecaster und meinem Fender Deluxe Reverb grandios. Das ist fast scho wie füreinander gemacht, finde ich. Das macht Total Spaß. Mit meiner Gibson ES 135 mit Classic 57´Humbuckern wir natürlich mehr Druck und auch Zerrgrad produziert. Hier mochte ich die Classic Einstellung lieber, im Modified Mode wurde es mir da schon etwas zu ruppig. Aber trotzdem, auch das passt bestens. Auch hier kann man den Klang formen und alles Mögliche an Klangnuancen ausspielen, was man kann und möchte. Das Pedal ist wirklich gut, muss ich sagen.

Ich dachte schon, ich muss mir das Pedal kaufen! Aber dann hab ich meinen OKKO Diablo daneben gelegt und direkt verglichen. Damit war das erledigt, was aber nicht gegen das Digitech Pedal spricht, denn die beiden geben sich nur einfach nichts und sind sich sehr ähnlich. Man kann sie nahezu gleich klingen lassen und der Diablo ist die Nr. 2 auf meiner Lieblingspedalliste!

 

Mein subjektives Fazit:
Ganz große Klasse! Klingt gut, ist sehr dynamisch und variabel. Sehr empfehlenswert.

 

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