Dunlop JB95 Joe Bonamassa Cry Baby



 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Joe Bonamassa spielt nicht nur exzellent Blues-Rock, er macht das auch mit einem klasse Sound. Unter anderem mittlerweile auch mit seinem Signature Dunlop Cry Baby Wah Wah JB95, das ich hier zum Test von Warwick Music Equipment  geschickt bekommen habe.

Gut passend zum Testzeitpunkt erschien in der Gitarre&Bass Ausgabe 11/2012 ein Artikel über Joe Bonamassas Lieblingsgitarren, in dem auch erwähnt wird, dass er im Besitz von ca. 650 Gitarren ist!
Ob er da noch den Überblick hat? Und wo lagert er die alle? Probleme, die ich auch gern hätte!  ;-)

Zu seiner Sammlung gehören auch zwei 1959 Les Pauls, also das Modell, das ja sowas wie der heilige Gral des Gitarrenuniversums darstellt. Nicht schlecht. Was aber in dem Lieblingsgitarrenbericht insbesondere auffällt ist, dass die fünf oder sechs Gitarren, die er als Favoriten beschreibt durchweg Gibson Gitarren mit Humbucker Pickups sind. Man sieht ihn ja hier und da auch mal mit einer Fender, aber die Gibson Humbucker Schiene ist ganz offensichtlich sein Haupt-Metier.

Das ist nicht unwichtig in Bezug auf sein Signature Cry Baby, denn Wah Wahs kommen in der Regel mit Single Coils gefüttert besser klar. Mit dickerem Humbucker-Sound kann es da schon mal zum Verschlucken kommen und nicht so gut zu Händeln sein. Ich hab dahingehend gute Erfahrungen gemacht, indem ich bei Humbucker Gitarren und Wah das Gitarrenvolume etwas herunter regel.

Bei der Gitarrenvorliebe des Herrn Bonamassa dürfte das Signature Wah also wohl auf Humbucker abgestimmt sein. Schauen und hören wir mal. Aber zuerst geht es um die Ausstattung:

Das Pedal sieht sehr edel aus! Das normale Cry Baby ist daneben optisch eher so der Ackergaul und das JB95 der Deckhengst im Trakehner Gestüt. Im Gegensatz zum rauen Lack des normalen Cry Baby ist der Body (ich nenne das mal so) hochglänzend schwarz lackiert. Die Wippe ist kupferfarben (Copper) und so wie sich das für mich anfühlt noch mit einer Schicht Klarlack überzogen. In diesem schönen Kupfer Look kommt übrigens auch das Dunlop Bonamassa Sign. Fuzz Face daher, das scheint wohl seine Lieblingsfarbe zu sein. Die Trittfläche ist quer geripptes rutschsicheres Gummi mit Joe Bonamassa Schriftzug in der Mitte. Der Name steht auch vorne noch mal unter dem Cry Baby Emblem.

Rechts ist der Eingang, Links der Ausgang und Links am Ausgang außerdem der Netzteilanschluss.
In der Bodenplatte ist das praktische Batteriefach angebracht, das man auch von den anderen neueren Dunlop Wahs kennt. Innen sieht es auch sehr lecker aus. Vor Allem ist es reparaturfreundlich aufgebaut. Das sieht nach Handarbeit aus, ganz anders als z.B. bei meinem mit einer großen Platine bestückten Cry Baby Classic, das ich bei einem Defekt auf der Platine wahrscheinlich wegschmeißen kann. Im schönen Testpedal gibt es außerdem noch einen Switch, der die Wahl zwischen einem gebufferten- und einem True Bypass zulässt. Das ist praktisch, denn manche Fuzzpedale mögen keine gebufferten Signale und ein Fuzz wird ja gerne mal hinter das Wah Wah geschaltet.

So, das ist alles schon mal sehr sehr schön. Aber das Wichtigste ist ja: Wie klingt's denn nun?
Zum Vergleich hab ich mein schon gut eingetretenes Dunlop Cry Baby Classic daneben gelegt.

So edel wie das Bonamassa Wah aussieht, so klingt es tendenziell auch. Damit meine ich, dass es nicht so ganz der aggressive Schreier wie das normale Cry Baby ist. Es ist eher warm klingend und nicht ganz so aufdringlich. Die Vermutung, dass es gut zu Humbucker Gitarren passt, bewahrheitet sich. Es ist nicht zu dick im Bass und boostet das Signal nicht so hoch, wie mein Cry Baby Classic. Der Bypass und das Effektsignal liegen auf gleichem Level. Da pumpt und verschluckt sich selbst mit meiner wirklich recht fett klingenden Gibson ES 135 nichts.

Der Frequenzbereich, der mit der Wippe abgewandert wird passt. Natürlich kann man über das Versetzen der Zahnstange auf dem Poti den Bereich etwas nach oben oder unten verschieben (ich denke mal, der Trick ist allgemein bekannt). Aber ich finde nicht, dass das nötig ist. Tatsächlich habe ich beim Vergleich sogar den Bereich bei meinem eigenen Cry Classic etwas abgesenkt, um es näher an das Bonamassa Wah zu bringen und das gefiel mir dann tatsächlich auch besser so. Aber trotzdem klingen beide Wah Wahs doch recht unterschiedlich. Das Bonamassa klingt auch dann immer noch etwas wärmer und seidiger. Das ist mehr so der Schönling im positiven Sinne.

Mit Single Coil Gitarren a la Strat und Telecaster klingt es auch klasse. Der Bassbereich ist dann etwas straffer als beim Cry Baby Classic, das die Bässe so lässt, wie sie sind. Der trotzdem eher wärmere Klang steht der Telecaster ganz gut. Bei stärker verzerrten Sounds punktet das Bonamassa Wah gerade durch diese strafferen Bässe, finde ich. Insbesondere mit Humbucker Gitarren ist es dann tatsächlich einfacher zu Händeln, weil es unten und um den Sweet Spot herum nicht so zum Hupen neigt. Bei meinem Cry Baby Classic schaukelt sich dann gerne mal die eine oder andere Frequenz zu sehr in den Vordergrund. Das ist beim Bonamassa nicht so, das klingt dann sauberer.

Als Vergleich kommt mir da das auch sehr schöne Dunlop JH1 B Wah Wah in den Sinn, das in eine ähnliche Richtung geht.

Mein subjektives Fazit:
Das Bonamassa Wah passt zu Bonamassa. Er steht ja gerne auch mal im Anzug auf der Bühne und spielt nicht den aggressivsten Ton. Sehr gut passt das Wah Wah zu Humbucker Gitarren und zu zerrenden Sachen. Nicht gerade High Gain, also das, was Joe Bonamassa eben so macht.
Das Pedal klingt klasse. Und weil (ob wir das nun wollen oder nicht) das Auge auch mithört, passt bestens, dass es dazu auch noch klasse aussieht. Sehr empfehlenswert!

Vielen Dank an Warwick Music Equipment für die freundliche Leihgabe!

Zum Testzeitpunkt 10/2012 gibt es das Pedal im Fachhandel und auch im Warwick Online Shop.
und beispielsweise Hier kann man es auch sehen und hören.

 

                                                                                                                                       ZURÜCK