Freekish Blues Alpha Drive



 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das Freekish Blues Alpha Drive ist das Signature Pedal von einem gewissen Thaddeus Hogarth. Der ist hierzulande nicht allzu bekannt, was verwundert. Denn dieses Zitat seiner Website: "It's hard not to believe in Hogarth" - Billboard Magazine"  das seine Biografie eröffnet, lässt eigentlich anderes vermuten :-). Nun ja, jeder ist nun so, wie er ist und der Herr mag große Töne. Die lässt er auch zu seinem Signature Pedal ab. Nach seinen Worten kann das Ding eigentlich alles. Aber er lässt Worten auch Töne folgen. Und zwar in der Website von Freekish Blues. Dort stellt er in mehreren Videos das Pedal vor und macht damit im Grunde sogar seinen Two Rock Amp überflüssig, als er das Pedal in einen Deluxe Reverb stöpselt.

Der Herr Hogarth mag Dumble-artige Sounds und das Pedal soll daher auch in diese Richtung gehen. Er vergleicht das Pedal in der Website auch mit Dumble-artigen Pedalen a la Hermida ZenDrive, Ethos Overdrive ect. und nach seinen lesbaren Worten schlägt es wenig überraschend natürlich alle 
Man merkt vielleicht beim Lesen: Ich bin kein Freund großer Töne!

Wie dem auch sei, ein Hermida Zendrive habe ich zum Vergleich in Sachen Dumble-Tone. Aber erst mal geht es um die Ausstattung des Pedals. Das weiß lackierte Gehäuse hat die Größe eines Ibanez TS-9 z.B., es ist einen Tick größer als ein typisches kleines MXR Pedal. Die Beschriftung ist oben mit einer schwarzen Folie aufgebracht. In der Bodenplatte findet man ein praktisches Batteriefach. Das Pedal hat einen sogenannten True Bypass.

Drei schön bunte Potiknöpfe sind für OD (Gain), Volume und Tone da. Dazwischen gibt es einen Miniswitch, mit dem man die Einstellungen Rock und Blues wählen kann. Neben dem Fußschalter ist eine rote LED und in der Stirnseite gibt es einen 9V Netzteilanschluss. Alles ist gut verarbeitet. So eine aufgeklebte Folie ist natürlich nicht allzu robust.

Los gehts:
Mit der Tele ins Alpha Drive zum clean eingestellten Fender Deluxe Reverb und den Hermide ZenDrive zum Vergleich daneben.

Was beim Reglerdrehen als erstes auffällt ist, dass der OD Regler in Sachen Zerrgrad kaum Wirkung zeigt. Er reagiert auf dem ersten Viertel des Regelweges und dann gar nicht mehr. Ist OD ganz zugedreht, kann man das Pedal i.V. mit dem Volume Regler als cleanen Booster benutzen. Volume ganz auf ist dann zwar kein sehr heftiger Pegelsprung, aber ein guter Rhythm/Solo Switch sozusagen.

Dreht man OD dann auf, gibt es einen Sprung zum maximalen Zerrgrad, der sich dann auf dem Reglerweg nicht mehr ändert. Einfluss auf den Zerrgrad hat aber noch der Blues/Rock Switch. Die Rock-Einstellung hat etwas mehr Zerrgrad. Der max. Zerrgrad liegt so ca. beim max. Zerrgrad eines Ibanez Tubescreamers. Das mit dem Regelweg kommt einem natürlich erst mal merkwürdig vor, aber der Thaddeus möchte das eben so. Er weist auch darauf hin, dass der Zerrgrad gut mit dem Volume Poti der Gitarre zu regeln ist. Das stimmt auch. Das Pedal reagiert da tatsächlich sehr gut.

Der Ton geht wirklich in diese "Dumble Richtung". Es klingt also "dicker und süsslicher", so nenne ich das mal. Selbst bei ganz aufgedrehtem Tonregler gibt es nichts beißendes oder schrilles. Das klingt sehr warm und "schön". Aggressive Klänge kann man dem Pedal nicht entlocken. Bassklau gibt es nicht. Das zum Vergleich daneben gelegte Hermida Zendrive klingt heller und nicht ganz so dick. Auch mit dem umfangreicheren Regelwerk vom Zendrive konnte ich so einen dicken süsslichen Sound nicht erreichen. Aber beide haben diesen Grundcharakter, den man mit "Dumblemäßigen" Pedalen verbindet.

Groß verändern kann man bei beiden Pedalen daran nichts, es sind one trick ponys, wie der Engländer so sagt. Sie können einen Sound, den aber richtig gut. Es macht auch wirklich Spaß mit diesem Ton zu solieren und auf der Telecaster klingen auch Akkorde klasse. Mit meiner dicker klingenden ES wird es mir bei Akkorden aber schnell zu fett. Da sind eher Single Notes angesagt. Mit einer Humbucker Gitarre funktioniert z.B. das Hermida Zendrive besser, weil es etwas transparenter und klarer ist.

Fazit:
Wie es bei Signature Pedalen nun mal so ist, ist das Alpha Drive ziemlich speziell. Es ist auf die Soundvorlieben vom Herrn Hogarth abgestimmt, und der mag es offensichtlich dick, warm und schön.
Es ist sicher nicht jedermanns Sache, aber es gibt ganz sicher auch Leute, für die das Pedal das Nonplusultra ist.

Es gilt also: Ausprobieren. Was allerdings nicht leicht ist, denn das Pedal gibt es nicht in jedem Laden um die Ecke.

 

 Vielen Dank an Yves für die freundliche Leihgabe!

 

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