GIG-FX  VOD



 

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Nein, das gelbe Teil ist kein Wah Wah, auch wenn es so aussieht.
In diesem ungewöhnlichen, schrägen Outfit steckt ein Zerrpedal. Das VOD steht für "variable overdrive". Designed in den USA wird es, wie scheinbar jedes Spielzeug dieser Welt, in China hergestellt. Also ihr Lieben, denkt dran: nicht in den Mund nehmen! Es könnte giftig sein ;-)

Mit der Wippe lassen sich drei Gainstufen und der Bypass schalten. Drückt man mit dem Absatz die Wippe hinten ganz runter ist man im klangneutralen Bypassbetrieb. Ein bisschen Druck vorne runter schaltet ohne Rastung in die erste Zerrstufe. Dann folgen zwei deutlich spürbare Rastungen für zwei weitere Zerrgrade.

Die drei Zerrstufen lassen sich über drei doppelstöckige, etwas fummelige Potis rechts am Pedal jeweils in Level und Gain einstellen. Links neben der Wippe gibt es dann dazu eine sehr wirksame Klangregelung mit drei Potis für Treble, Mid und Bass. Rechts neben den Levelreglern zeigen drei LEDs an, welche Gainstufe eingeschaltet ist. Und zwar ganz klassisch wie eine Ampel erst grün, dann gelb und dann rot.

Bei rot darf richtig die Post abgehen. Das GIG-FX VOD kann ziemlich heftig die Kelle schwingen, das dürfte auch Metaller zufrieden stellen. Schnelle abgedämpfte Powerchords auf den tiefen Saiten können richtig klasse und durchsetzungsfähig schneiden oder mit mehr Bass auch sehr sehr heftig drücken. Sololinien haben viel Sustain und kippen schön in Obertöne um, das macht alles richtig Spaß. Gelb und grün bieten den gleichen Sound in je nach Einstellung zahmeren Zerrgefilden.

Man hat also einen Sound in drei Lautstärke- und Zerrgradvarianten zur Verfügung. Dieser Grundsound ist aber extrem variabel, ich habe selten eine so intensiv agierende Klangregelung gehört. Man kann den Sound mächtig biegen, umkrempeln und den eigenen Bedürfnissen anpassen. Da macht das Pedal dem Namensteil "variable" wirklich alle Ehre. Aber bissig ist es eigentlich immer, wohlig warme Bluessounds sind nicht so die angepeilte Richtung. Es hat immer einen aggressiven Touch und passt besser in die härtere Schiene. Ich hätte es eher variable Distortion statt Overdrive genannt.

Das ungewöhnliche Konzept hat ein paar Nachteile. Man kann z.B. nicht sofort vom schwersten Soundgewitter in den Bypass schalten, da muss man zwangsläufig erstmal über Gain 1 und 2 "rüber". Aber es geht und ich denke, wer solche Sounds fährt ist da eh nicht so pingelig. Auch nicht in Sachen Rauschen, denn das Pedal hat davon etwas mehr als die meisten anderen. Und zwar unabhängig vom Zerrgrad auch schon in der ersten Gainstufe. Mir wäre das etwas zuviel, aber ich bin ja auch eher der Blueser :-)

Positiv fällt die Dynamik des Pedals auf. Es reagiert deutlich besser auf das, was reinkommt als z.B. ein Ibanez Tubescreamer. Die Potis sind, wie oben schon geschrieben, etwas fummelig. Auf einer halbdunklen Bühne so von oben mal schnell den Level- und Gaingrad der einzelnen Stufen einzustellen ist nicht gerade einfach.

Die Verarbeitung ist ok. Das Schalten der einzelnen Stufen geht, so wie ich das sehe, über eine Fotozelle und Relais vonstatten, ich bin aber nicht so der Elektroniker. Jedenfalls werden mit der Wippe keine Schalter umgelegt oder Potis gedreht, das dürfte eine langlebige Sache sein.

Also wer klasse Sounds mit Heavy-Biss mag,  auf "mal etwas anders" steht und mit den beschriebenen kleinen Schrägheiten klarkommt, der sollte mal bei Taranaki reinschauen. Dort kann man das Pedal nämlich momentan im Herbst 2007 kaufen.

 

Und nebenbei: wenn man schon mal da reinschaut, dann sollte man sich auch gleich mal die ganzen Italia, Reverend und Eastwood Gitarren anschauen. Das hat was!