HAO  RUMBLE  MOD.



 

 

 

 

 

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HAO ist eine kleine japanische Firma, die seit Anfang 2003 Effektpedale baut und bisher noch keinen Vertrieb in Europa hat. (NACHTRAG 07.2004: mittlerweile hat sich ein Vertrieb für die HAO Pedale gefunden: www.taranaki-guitars.de) In den USA ist das Rumble Mod sehr beliebt, der Preis beträgt dort momentan (12.2003) ca. 210 $. Es hat ein Gehäuse ohne separates Batteriefach, das ein paar Millimeter breiter ist als das oft verwendete Hammond-Gehäuse, das man z.B. vom OKKO Diablo, MEK TD-2 oder von den Voodoo Lab Pedalen kennt. Es ist in wiederstandsfähigem Hammerschlag-Gold lackiert. Die Beschriftung ist ebenfalls auflackiert und die Verarbeitung erstklassig.

Das Pedal hat drei Potis, bezeichnet mit Level, Color und Gain. Dazu kommt ein Kippschalter, der die Modi Boost oder Drive anwählt. Eine rote LED ist vorhanden und ein Netzteilanschluss befindet sich an der rechten Seite des Pedals. Die Position des Anschlusses finde ich nicht ganz gelungen. Das Kabel zum Netzteil wird in der Regel nach "oben" (oder hinten!?) weg geführt, und deshalb sollte der Anschluss meiner Meinung nach auch oben sein. (oder hinten  J )  Das Rumble MOD. hat einen True Bypass. Das Color Poti, das natürlich eine Klangregelung darstellt, arbeitet unüblich, d.h. im Uhrzeigersinn werden die Höhen bedämpft.

Im Boost Modus wird die Gain Regelung aus dem Signalweg genommen und das Pedal arbeitet als cleaner Booster. Bei der 9 Uhr Stellung des Level und einer 12 Uhr Stellung des Color Reglers hat man ungefähr die Stärke des Originalsignals am Output. Dreht man jetzt nur den Color Regler gegen den Uhrzeigersinn werden schon Höhen geboostet. Bei Color Einstellungen unter 9 Uhr werden auch die Bässe ausgedünnt und das Pedal klingt wie ein Treble Booster. Der Level Regler bietet bis zum Rechtsanschlag dabei mehr als genug Outputreserven. Dreht man Color weiter auf wird der Klang wärmer und ähnelt dem des Pull Cut Modus beim Fulltone Fulldrive II.

Im Drive Modus sollte man das Referenzpedal von Boss, das SD-1, lieber gar nicht erst daneben legen. Das HAO Pedal ist nicht nur den Preis betreffend in einer völlig anderen Liga zu haus. Plötzlich klingt das SD-1 richtig billig, topfig und vor allem total bassarm. Mein alter Ibanez TS9 schneidet im direkten Vergleich besser ab, klingt aber mittiger und hat auch weniger Bässe. Der maximale Zerrgrad des Rumble MOD ist nicht allzu hoch, er entspricht ungefähr der 12 Uhr Drive-Einstellung des Boss SD-1. Es ist dabei extrem transparent und sehr dynamisch, ohne steril zu wirken. Ähnlich transparent ist das Bixonic Expandora, nur hat das Bixonic sich diese Transparenz leider durch das Weglassen der Bässe und unteren Mitten erkauft. Beim Rumble MOD ist das anders, die Bässe des Originalsignals bleiben vollständig erhalten. Das Pedal klingt bei Color-Einstellungen zwischen 11 und 15 Uhr total natürlich. In meinen Ohren klingt es so, als würde das Originalsignal nicht verändert, sondern wirklich einfach nur verzerrt. Ob es aggressiv oder warm und herzlich klingt, entscheiden eher der Verstärker und die Gitarre. Das bedeutet auch, dass das Rumble MOD mit jeder Gitarre und jedem, zur Gitarre passenden Verstärker "gut kann". Denn die Gitarre klingt bei der oben genannten Color-Einstellung am Ausgang immer noch so, wie sie nun mal klingt. Nur eben verzerrt!

Dadurch, dass der maximale Zerrgrad nicht allzu hoch ist, halten sich Nebengeräusche natürlich sehr zurück. Schaltgeräusche gibt es auch nicht.

Mein total subjektives Fazit: ganz schön teuer, aber dafür auch ganz schön genial!

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