IBANEZ  850  ORANGE  OVERDRIVE



 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Dies ist die erste Overdrive-Generation von Ibanez aus der dunklen Zeit vor dem Erscheinen des legendären TS 808 Tubescreamer. Man konnte sich damals in der Mitte der Siebziger Jahre wohl noch nicht so recht festlegen. Das Pedal heißt
Over Drive, das Poti für den Zerrgrad heißt Distortion und das, was rauskommt ist eher als Fuzz zu bezeichnen.

Es gibt drei Versionen des orangefarbenen Overdrives von Ibanez. Meine links abgebildeten Pedale sind die erste und die zweite Ausgabe. Die zweite hat schon das heute noch verwendete Ibanez Logo und die Potiknöpfe des späteren TS 808.
Bei der ersten Version fehlen die weißen Streifen, das sogenannte Script-Logo in schwarz befindet sich oberhalb des Schalters. Die Bezeichnung Overdrive ist ohne Trennung unterhalb des Schalters in einer anderen Blockschrift zu sehen. Außerdem hat sie andere Potiknöpfe und die Anordnung der Potis ist unterschiedlich. Bei beiden regelt das linke Poti Distortion. Beim älteren ist das Balance Poti in der Mitte und Tone rechts. Beim jüngeren ist es anders herum.

Die ersten beiden Versionen haben das alte schmalere Gehäuse, die sogenannte Narrow Box ohne separates Batteriefach und teilweise auch ohne Netzteilanschluss und LED. Die dritte Version hat die spätere breitere Gehäuseform und auch den viereckigen Schalter des TS 808. Die Farbe ist etwas rötlicher und bei diesem ist erstmals die Bezeichnung 850 auf das Gehäuse gedruckt.
Die Bezeichnung Overdrive 850 wird in den Ibanez Katalogen/Prospekten aus der Zeit 76 und 77  für alle drei Versionen verwendet.

Der Sound ist wie oben schon angedeutet nicht vergleichbar mit dem Klang heutiger Overdrivepedale. Anzerren oder cleanes Boosten gibt es andeutungsweise nur beim älteren Pedal, das in Bezug auf das Zerrvermögen und die Höhen etwas milder abgestimmt ist. Beim jüngeren verbirgt sich schon in der Minimalstellung des Distortion-Potis totales Zerrpfund. Es geht sofort ohne Gnade zur Sache, das Pedal bratzt los was das Zeug hält. Beide klingen wie (und sind wohl auch) ein Fuzz. Aber sie sägen nicht unbedingt, sie singen eher warm, auch bei weit aufgedrehtem Tone-Regler. Beide klingen komprimiert und sehr fett. Wie alle Fuzz-Pedale haben sie nicht die Dynamik eines guten Overdrive-Pedals. Der Klang ist sehr eigenständig und hat viel Charakter. Sounds wie das Intro von Satisfaction, Paranoid, sehr vieles von Mick Ronson bei David Bowie und natürlich von Hendrix sind Beispiele dafür.

Im Lauf der Zeit gesellte sich noch das grüne Overdrive II mit einer anderen Schaltung hinzu. Von diesem gibt es drei Versionen und auch einen Test in dieser Website.

Die ersten Overdrive-Pedale von Ibanez sind natürlich nicht ganz leicht zu ergattern, es sind gesuchte Sammlerstücke. Die Preise liegen mittlerweile gar nicht mehr so weit unter dem Ibanez TS-808 Niveau. In Bezug auf den Sound sind sie, wie auch der TS-808, nüchtern betrachtet diese Preise natürlich eigentlich nicht wert, aber das spielt mittlerweile keine Rolle mehr. Momentan sind sie eine sehr gute Geldanlage, die sicherer ist als jede Aktie. Und außerdem machen sie mächtig Spaß!

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