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MASSBERG LITTLE REBEL |
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Dieser kleine 2 Watt Transistoramp ist ein Eigenbau von Michael Massberg (Kontakt: michael@massberg.com). HANDBUILT IN JÜLICH ROCKCITY steht auf der Rückseite :-). Momentan gibt es drei Prototypen. Vielleicht ist eine kleine Serie im Kommen, je nach dem wie die Meinungen zu den drei Rebellchen ausfallen. Ich war ehrlich gesagt ziemlich verblüfft, als ich das kleine Topteil aus dem Postpaket nahm. Das Ding ist derart blitzeblank verarbeitet, dass sich so mancher großer Hersteller mit seiner Gerätschaft daneben verstecken müsste. Das macht richtig Freude. Hut ab! Lieber Herr Massberg, dafür gibt es meine uneingeschränkte, ernst gemeinte Hochachtung!! :-) Das Design ist natürlich etwas angelehnt an einen bekannten englischen Hersteller schöner (und ein paar weniger schöner) Gitarrenverstärker, aber das ist natürlich gewollt und macht ja nix. Schließlich sieht es klasse aus. Schön klein und handlich ist es. Um einen Eindruck von der Größe des Little Rebel zu geben, habe ich auf dem unteren Foto mal ein Boss Pedal im typischen, wohl allseits bekannten Gehäuse daneben gelegt. Der kleine Rebell ist, wie schon geschrieben, ein Topteil. Er gehört auf eine Lautsprecherbox. Ein Speakerausgang ist auf der Rückseite zu finden. Anstöpseln kann man so ziemlich alles, die Mindestimpedanz beträgt 4 Ohm. Neben dem Speakerausgang befindet sich der Netzteilanschluss. Der Kleine braucht ein 9 Volt Netzteil, das mindestens 500mA hergeben sollte. Als Regler gibt es auf der Frontplatte Pre-amp Gain, Bass, Middle, Treble und Master Volume. Ein Kippschalter leuchtet blau, wenn der Little Rebel bereit ist. Das goldfarbene Verstärkerchassis ist aus Metall. Ebenso die Regler, irgendwelcher Plastikpofel ist nirgendwo zu finden. Angeschlossen habe ich den Little Rebel an eine Marshall 4x12 mit Celestion G12 75, an die beiden Greenbacks in meinem Bluesbreaker Combo, an die vier 10ner eines alten, leider ziemlich vergurktem Fender Super Reverb eines Kollegen und an den Jensen Reissue Speaker im Deluxe Reverb. Auf alle Speaker reagiert das kleine Topteil anders. Die Unterschiede sind ziemlich deutlich. Mit den Greenbacks kam er am schlechtesten zurecht, damit klang er etwas verhangen. Mit den anderen drei Varianten klang es unterschiedlich, aber durchweg ansprechender. Mir gefiel er am besten in Verbindung mit dem einzelnen, höhenreichen Jensen Speaker im Deluxe Reverb. Die 2 Watt können durchaus dazu ausreichen, in einer Etagenwohnung Nachbarschaftskrisen zu verursachen. Voll aufgedreht macht er ganz schön Alarm, man sollte das nicht unterschätzen. Für mich klang er allerdings mit halb bis drei Viertel offenem Master und im gleichen Bereich stehenden Pre-Amp Gain am besten, bzw. sogar wesentlich besser. Das ist dann wirklich "Wohnzimmer Lautstärke" und, was wichtiger ist, auch klanglich etwas ausgewogener. Ich denke, für diesen Einsatzbereich ist er eigentlich auch gedacht. Die Klangregler sind wirksam, können den Grundklang aber nicht entscheidend verbiegen. (wie bei den großen, englischen Brüdern älteren Semesters) Michael Massberg mailte mir vorher, dass der Cleansound nicht gerade die Stärke und nicht das Zielgebiet des kleinen Amps ist. Hauptaugenmerk wurde auf satter zerrende Gefilde gelegt. So ist es auch, in dem Bereich klingt er am besten. High Gain gibt es allerdings nicht, hier geht es erdig zu. Das Maximum an Gain würde ich als satten Heavy Rock bezeichnen. ACDC Riffs und ähnliches kann er richtig klasse. Ist Gain voll auf wird der Sound mit Humbuckern etwas komprimiert und ist dann nicht mehr ganz so ausgewogen. Fieses Transistorbrezeln gibt es überhaupt nicht. Der kleine Amp klingt immer warm. Vielleicht könnte er sogar eine kleine Portion Höhen mehr vertragen, was wohl auch dem etwas bedeckten cleaneren Sound gut tun würde. Wie dem auch sei, in seinem hauptsächlichen Aufgabengebiet, dem Bereich Crunch/Heavy Rock in Zimmerlautstärke, macht er eine ziemlich klasse Figur. Dazu eine kleine Box mit einem eher höhenreichen Speaker, ein 10ner würde vielleicht schon reichen, das wäre was. Fazit: Klasse Teil und ein Test, der sehr viel Spaß gemacht hat. Vielen Dank an Michael Massberg für die freundliche Leihgabe. NACHTRAG: |