LASTGASP ART LABORATORIES SAKURA



 

 

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Die japanischen Lastgasp Art Laboratories Pedale sind in der Regel sehr abgefahren, zum Teil sogar regelrecht "zerstörerisch". Harter Tobak sozusagen.

Aber in den Reihen dieser schönen, bunten Treterchen gibt es auch einen eher harmlosen Booster in herrlichem Schweinchenrosa mit dem Namen Sakura, was übersetzt Kirschblüte heißt. Die Blüte ist in weiß auf rosa auch zu sehen. Laut Wiki ist sie eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit.
Soso. Zusätzlich hat der Booster noch 1950`s japanese auf dem Gehäuse stehen, was auch immer das bedeuten soll. Wurde in Japan 1950 schon geboostet? Hm. Auf jeden Fall finde ich das Pedal richtig knuffig, ich mag die Optik sehr.

So ein Booster macht ja eigentlich nur laut könnte man meinen. Was soll man da also groß testen? Aber nix da: Es gibt eine Menge unterschiedliche Lautmacher auf dem Markt, die auch wirklich ganz unterschiedlich klingen. Z.B. Treble Booster, Mid-Booster, Fullrange Booster und manche heißen auch Fat-Booster. Mal hören, was unser kleiner rosa Testknuddel so drauf hat:

Den Klang kann man nicht beeinflussen, das Pedal hat nur einen einsamen Outputregler. Dazu gibt es den Footswitch, eine rote LED und einen Netzteilanschluss in der Stirnseite. Innen sieht es sehr sauber und aufgeräumt aus. Ich würde sagen, 1a Qualität. Allerdings ist auch nicht viel zum verlöten drin, es ist halt "nur" ein Booster.

Zum Test muss mein Bluesbreaker Combo hinten ran und meine Tele vorne rein.
Der kleine Sakura Booster ist nicht klangneutral. Ohne das Signal zu boosten, also lauter zu machen kann man ihn glatt als zweites Klangpreset nutzen. Die Tele macht er runder und wärmer. Er dickt über das ganze Klangspektrum alles etwas an und macht den Klang der Gitarre voller und wie schon gesagt wärmer. Außerdem klingt es, als wäre noch ein leichter Kompressor mit im Spiel. Das klingt gut. Einziger Wehrmutstropfen ist, das leichtes Rauschen ins Spiel kommt.

Mit meiner natürlich von sich aus dicker klingenden Humbucker ES 135 klang es nicht so gut. Da kommt Matschneigung auf und es wird zu dick und komprimiert. Meiner Meinung nach ist das Pedal für Single Coils gemacht. Mit meiner eher klingeligen Strat funktioniert das Pedal wie auch mit der Tele allerbest. Man könnte fast auch von so etwas wie einem "humbuckerizer" sprechen. Er bringt Single Coils in Richtung Humbucker. Eigentlich logisch, dass das i.V. mit Humbuckern dann zu dick ist.

Natürlich kann die Kirschblüte aber auch lauter machen. Voll aufgedreht im Bright Kanal vom angezerrten Bluesbreaker Combo (das ist sozusagen der JTM 45 als 2x12 Combo) ergibt das einen fetten, satten Blueston mit der Tele oder der Strat. Klingt klasse und lässt sich mit dem Volumepoti sehr gut wieder in cleane Gefilde regeln. Vor dem voll aufgedrehten Amp, also bei richtig Endstufenwumms wird der Klang für mich sogar mit Single Coils zu fett. Mit der ES sowieso. Jedenfalls beim JTM 45.

Mit Mastervol.-Amps, also Vorstufenverzerrung geht das besser. Ich hab das mit meinem Peavey Classic 20 Amp, der ein neues Gehäuse mit einem Celestion G12H hat ausprobiert. Mit der Tele, die für mich extrem gut zu dem kleinen Amp passt, klappt das wunderbar. Selbst bei recht viel Gain vom Amp kommt ein Tritt auf den kleinen voll aufgedrehten Booster als "Nachbrenner" sehr gut. Außerdem kann man dann sehr gut mit dem Volume Poti arbeiten, das rockt! Hier könnte es sogar mit der Humbucker ES gehen, mir ganz subjektiv ist das aber da auch noch eine Spur zu fett.

Mein ganz subjektives Fazit:
Das Lastgasp Sakura ist für mich so etwas wie ein Humbuckerizer für Single Coil Gitarren.
Es macht Single Coils dicker und komprimierter und wenn man will auch viel lauter, was i.V. mit Mastervol.-Amps oder nicht zu sehr aufgedrehten NonMaster-Amps klasse klingt. Man erkauft sich das aber auch mit einem leichten Rauschen.

 

Vielen Dank an Robin für die freundliche Leihgabe!