MXR  DISTORTION  II



 

 

 

 

 

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Mit dem MXR Distortion II kommt ein richtiger Klassiker in die Overdrivetestseite.
Ich bekam ihn als Leihgabe von Jochen Kuban, dafür vielen Dank!
Im Gegensatz zum kleineren, spartanischeren Bruder Distortion+ wird er schon lange nicht mehr gebaut. Über die genaue Bauzeit des Pedals konnte ich bisher leider nichts genaueres erfahren. Das vorliegende hat das so genannten Block Logo auf dem Gehäuse, das 1978 eingeführt wurde. Laut Wikipeda gab es bei MXR auch erst ab Mitte 1981 Pedale mit LEDs, also dürfte das vorliegende Distortion II frühestens im zweiten Halbjahr 81 hergestellt worden sein.

Eine Schwachstelle haben die Geräte scheinbar, dazu zitiere ich mal den Besitzer:
"Zum Distortion II ist zu sagen, daß bei denen regelmäßig der auf der Platine befindliche Trafo abraucht. War bei meinen beiden so. Daher sind sie umgebaut auf normalen 9V-Steckernetzteilbetrieb (Masse innen)."

Die Regelmöglichkeiten des Distortion II sind deutlich umfangreicher als beim kleineren Distortion+. Hier hat man neben Drive und Output noch zwei Potis mit den Bezeichnungen Resonance und Filter.

Das Pedal ist gebaut wie ein Panzer und auch schwer. Es vermittelt ein "da kann nix kaputtgehen" Gefühl. Die oben beschriebene Trafo-Schwachstelle relativiert das aber natürlich etwas.

Als cleaner Booster ist es gut zu gebrauchen, obwohl Distortion draufsteht. Dreht man Drive ganz zu und Output ganz auf, hat man ungefähr den Pegel des Bypasssignals. Dreht man Drive jetzt langsam auf, erhöht sich natürlich auch der Output und das Zerren geht dann je nach Pickup erst bei so ca. 10 Uhr langsam los. 

Mit einem mittenbetonten Pedal a la Tube Screamer hat man es hier nicht zu tun. Der Sound ist aggressiver und hat mehr Biss. In der alten Ibanez Riege ist da eher das grüne Overdrive II oder das Sonic Distortion aus der 9ner Serie vergleichbar, wobei das MXR aber durch die Klangregelung deutlich flexibler ist als die beiden letztgenannten Ibanez Klassiker. Der erreichbare Zerrgrad ist auch etwas höher als beim grünen TS und könnte wohl auch Liebhaber der etwas härteren Gangart zufrieden stellen. In Sachen Dynamik tut es sich nicht sonderlich hervor, das hat so ungefähr Tube Screamer-Niveau. 

Die Gitarre wird nicht zugekleistert, die verschiedenen Pickup Positionen einer Strat kommen z.B. deutlich durch. Für meine Strat mit Custom 69 Pickups ist mir das Pedal aber fast ein bisschen zu scharf, mir gefällt es besser mit meiner ES. Das ist alles aber  Geschmackssache.

Die beiden Regler Resonance und Filter agieren wie Bass und Treble Regler. Untenherum kann man damit ordentlich Schub produzieren, das macht flexibel. Die Höhen sind eher glasig, was besonders angezerrten Sounds gut steht. Und gerade die kann das Distortion II in meinen Ohren auch sehr gut. Das klingt dann organischer und breiter als z.B. ein Tube Screamer. Das Distortion II ist also keinesfalls ein Pedal nur für Metaller.

Das Distortion II ist sozusagen das Über-Distortion+ mit ungeahnter Vielseitigkeit.

 

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