Maestro MPS-2 Mini-Phase |
||
|
Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. In Sachen
Effektpedale verbindet man den Namen Maestro wohl in erster Linie mit dem
Fuzz-Pedal, das man beim Satisfaction Riff hört. Keith Richards spielte das
mit einem Maestro FZ-1 Fuzz-Tone Pedal ein, das als das erste kommerziell
vertriebene Zerrpedal gilt. Aber es gab noch einige andere Pedale unter
diesem Namen. Kompressoren, Booster, Ringmodulatoren... vor allem der Phaser
PS-1 ist ein ziemlicher Renner gewesen, insbesondere auch bei den
Keyboardern damals. Zum großen PS-1 gesellte sich in der ersten Hälfte der
Siebziger ein kleinerer abgespeckter günstigerer Bruder, der MPS-2 Mini
Phase, den ich hier als Leihgabe für einen Test bekommen habe. Das alte Testpedal aus der ersten Hälfte der Siebziger ist nach heutigen Maßstäben ganz und gar nicht mini. Das ist ein ganz schöner Klopper, der viel Platz auf einem Effektboard einnimmt. Dabei ist gar nicht viel drin, man hätte das Pedal mit den paar Bauteilen auch locker halb so groß gestalten können. Aber damals galten eben andere Regeln. Da legte man die Pedale noch einzeln von sich auf den Boden und dafür ist so ein größeres, pultförmiges Gehäuse wohl auch besser geeignet. Es ist aus zwei Stahlblechteilen, dem pultförmigen Oberteil und einer Bodenplatte gemacht und hält einiges aus. Es hat wohl auch schon einige Bühnen gesehen, den es sieht so richtig schön original "relic" aus. Der Phaser
braucht 9 Volt, einen Batterieclip findet man innen. Die Bodenplatte kann
man nach Lösen der 4 Schrauben ausklappen, man muss die Schrauben nicht ganz
rausdrehen. Das ist ganz praktisch gemacht,
finde ich. Einen Netzteilanschluss hat das Gerät auch in der Stirnseite. Ich
tippe mal, dass der nachgerüstet ist, weiß es aber nicht mit Sicherheit. Die
beiden Klinkenbuchsen für in und out sitzen in der Stirnseite. Oben drauf
ist der On/Off Fußschalter und es gibt dazu einen einsamen Regler für die
Effektgeschwindigkeit. Der ragt so richtig schön nach oben raus, der hätte
vielleicht in der Stirnseite bei den Buchsen einen etwas sicheren Platz.
Sehr variabel ist das Gerät also nicht. Ähnlich wie der Electro Harmonix Small Stone, wobei der noch einen Schieber namens Color für zwei Effektintensitäten parat hat. Auf dieses Pedal komme ich nicht ohne Grund. Erstens hab ich ein altes Original und zweitens klingen die beiden Pedale verblüffend ähnlich. Jedenfalls in dem weniger intensiven der beiden "Presets" des Small Stone. Das finde ich klasse, denn das ist beim Small Stone der schönste Klang. Jedenfalls in meinen Ohren. Der Maestro Mini-Phase phased also nicht ganz so aufdringlich, aber doch noch recht intensiv. Nicht ganz so intensiv wie z.B. ein MXR Phase 90, aber deutlich intensiver als ein MXR Phase 45. Der eigentliche Unterschied zu den MXRs und auch zu vielen anderen Phasern ist hier beim Maestro aber der gleiche, wie beim Small Stone und auch der Grund , warum ich den Small Stone so mag. Die Schwurbeln nämlich etwas unrund und kommen damit sehr in Leslie und Uni-Vibe Nähe. Das mag ich. Besonders wenn der Verstärker hinter dem Effekt schön verzerrt, kommt das zum Tragen. Das ist nicht Wo Ho Wo Ho Wo Ho ... sondern Who Hooo Who Hooo Who Hooo.... so beschreibe ich das mal lautmalerisch, vielleicht versteht das ja der eine oder andere :-) Es gibt so genannte Vibes, die das nicht machen, bei denen dieses Schwurbeln total synchron läuft. Das sind für mich dann keine Vibes, sondern ganz normale Phaser. Da fehlt das typische, das ein Vibe oder auch Leslie-Sounds ausmacht. Beim Maestro Mini-Phase und auch beim Small Stone findet
man andererseits eben sehr viel von dem, was ein gutes Vibe ausmacht und das
finde ich ganz subjektiv richtig klasse. Vielen Dank an Björn für die freundliche Leihgabe! 06/2018 |