One Control Golden Acorn Overdrive Special

 

Die japanische Firma One Control hat sich für eine Pedalserie mit dem schwedischen Pedalspezie Björn Juhl zusammengetan. Den kennt man schon länger, das ist ein bekannter Name in der Szene. Die allerersten Pedale, die ich von ihm sah, zeichneten sich immer durch ein ziemlich haltloses Durcheinander im Innenraum aus. Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei.

Das Golden Acorn Pedal aus dieser Serie kommt im platzsparenden Mini Format daher. Ungefähr so wie ein Mars Riegel, man möchte fast rein beißen. Es ist allerdings etwas höher als so ein Mars Riegel, daher irgendwie auch ein bisschen wackelig, aber das ist eben so bei den kleinen Dingern. Wenn die auf einem Board gut befestigt sind, dann geht das ja auch alles und hat auch echt Sinn für Leute, die sehr viele Pedale nutzen. Das ist sehr platzsparend. Die Buchsen liegen nicht parallel, das geht aus Platzgründen nicht anders. Der Fußschalter hat seinen Platz so weit unten, wie nur möglich und die Potis sitzen oben sehr eng beieinander. Man wundert sich fast, wie die das alles da rein bekommen haben.
Eine Batterie passt da natürlich nicht mehr rein. Die Stromversorgung läuft also ausschließlich über die Netzteilbuchse in der rechten Seite direkt neben der Input-Buchse. Der Bypass ist ein so genannter True Bypass.

Der Namenszusatz Overdrive Special sendet den Begriff "Dumble" gleich mit an die Synapsen. Bei mir jedenfalls. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn das soll auch so sein. Hier wird das Thema Dumble Sound aufgegriffen. Es geht also um diesen sehr harmonischen, schönen Low Gain Overdrive Sound, der damit allgemein verbunden wird. Ein Paradebeispiel ist Robben Ford, wenn er seinen Dumble spielt. Dass der mit anderen Amps eigentlich auch immer wie Robben Ford klingt, tut jetzt hier nichts zur Sache und ist eine andere Geschichte ;-).

Regeln kann man das beim kleinen Pedal mit den Reglern Volume, Bright und Ratio. Ratio ist für den Zerrgrad da, der auch vor einem clean eingestellten Amp richtig sustainreich tragende Töne möglich macht. So klingt das Pedal für mich auch am besten, mit weiter aufgedrehtem Zerrgrad, der Rest geht dann über den Volumeregler der Gitarre. Das geht sehr gut. So klingt es für mich schöner als mit einem zurückhaltend eingestellten Zerrgrad.

Der Sound ist in der Tat süßlich und schön. Mich hat das sofort an ein fest stehendes Wah Wah erinnert. Ein bestimmter Mittenbereich ist im Vordergrund, der den Ton etwas nasal singen lässt. Zu meiner Tele i.V. mit meinem Deluxe Reverb Combo passt das besonders gut. Mit meiner Strat und meiner P90 Gibson ES machte es aber genau so viel Spaß. Für Rhythmussachen ist dieser Ton nicht so wirklich gemacht, würde ich sagen. Es ist ein Pedal für das Solo. Da kann man es dann so richtig singen lassen. Baden im Schönklang ist das, denn der leicht nasale Touch nervt eigentlich nie. Im Gegenteil..

Insofern glänzt es aber auch nicht gerade durch Vielseitigkeit. Der Bright Regler macht dazu nicht viel, er lässt nur geringe Anpassungen zu. Das Pedal macht nur diesen einen Ton, den aber dafür richtig klasse.

Ob das nun Dumble Ton ist? Keine Ahnung. Zum Test hab ich hier z.B. gleichzeitig ein Mojo Hand FX DMBL Pedal, das sich auch diesen Dumble Ton auf die Fahnen geschrieben hat, aber eigentlich ganz anders klingt, als das kleine Golden Acorn. Das kleine Kupferding hat z.B. deutlich mehr Zerrgrad parat. Dumble oder nicht ist ja eigentlich auch völlig egal, so lange es gut klingt. Und das tut es.

Mein ganz subjektives Fazit:
Das Pedal ist richtig klasse für diesen einen sehr harmonischen Sound mit leichtem fixed Wah Touch.
Wer so was im Hinterkopf hat und gerne hätte, der sollte es unbedingt ausprobieren.

Vielen Dank an Olaf für die freundliche Leihgabe!

 

                                                                                                                                                         Januar 2019 

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