ORION  SILVER  DRIVE



 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Die Orion Pedale werden in Deutschland, in Bad Bentheim an der holländischen Grenze in Handarbeit hergestellt. Im Angebot sind neben dem hier vorgestellten
Silver Drive noch einige andere Pedale. Mehr Infos dazu gibt es in der Hersteller-Website. Die Orion Pedale sind übrigens, wenn ich mich nicht irre, die ersten Pedale mit deutschen Regler-Bezeichnungen, die mir untergekommen sind. Die dafür verwendete Schrift sieht nach alter ausgelutschter, etwas schmierender Schreibmaschine aus und ist mittels dünner Folie aufgeklebt.

Die Pedale kommen übrigens in einem kleinen Jutesäckchen mit roter Schleife,
was etwas Weihnachtlich anmutet  :-)
Außerdem steckt am Jutesäckchen ein kleiner Button mit der Firmenbezeichnung.

Das Silver Drive hat vier Potis, deren Knöpfe einem bekannt vorkommen. Es sind die gleichen, die man auch auf den bekannten Boss Pedalen findet. Die Vier Potis regeln den Pegel, die Tiefen, die Höhen und die Verzerrung und sind auch genau so bezeichnet. Dazu gibt es eine rote LED und einen True Bypass Schalter. Zum Einlegen einer Batterie muss die schwarze Bodenplatte abgeschraubt werden, alternativ dazu gibt es einen Netzteilanschluss in der Stirnseite des Pedals. Die Verarbeitung ist gut. Mir kommt es so vor, als ob auf dem "roh" aussehenden Aluminium eine Schicht matter silberner Lack aufgetragen ist, ich bin mir aber nicht sicher.

Der erreichbare Zerrgrad des Pedals ist bei neutrale Einstellungen der Klangregler ungefähr so hoch wie der maximale Zerrgrad eines Ibanez Tube Screamer. Allerdings haben die Klangregler noch Einfluss auf den Zerrgrad. Auf dem letzten Viertel des Regelweges hebt z.B. der Tiefenregler die Zerrung noch ein deutliches Stück an und auch das Klangbild ändert sich. In meinen Ohren geht es bei voll aufgedrehten Tiefen in Richtung Menatone Howie oder ähnliches mit viel Gain, aber rauer. Das ist ein schön fetter Solosound ohne zuviel Sahne.

Ist der Verzerrungsregler auf Null hat man einen Clean Boost mit ausreichendem Pegel zur Verfügung, der mit der Klangregelung sehr variabel gestaltet werden kann. Mit viel Tiefen kann man einen trötigen Jazzsound erzeugen, mit Tiefen auf Null und Höhen ganz auf hat man einen waschechten Treble Booster parat.

Dreht man der Verzerrungsregler auf kommt ohne große Sprünge Verzerrung hinzu und es lassen sich sehr gut auch leicht angezerrte Sounds einstellen. Die klingen dann ziemlich nach Amp und sind eher rau. Ich würde nicht sagen, dass das nun unbedingt genau wie ein Marshall klingt, aber es geht deutlich in diese Richtung. Mein zum Vergleich eingestöpselter Okko Diablo klingt daneben richtig artig und nett und das soll schon was heißen. Das Silver Drive ist ein Raubein im positiven Sinne, da ist nix nett, das Ding rotzt. Bei höheren Zerrgraden setzt sich dieser Klangeindruck fort. Je länger ich mit dem Silver Drive spiele, desto mehr kommt mir JTM45 in den Sinn. Diesen Klang höre ich recht deutlich heraus und das ist keine schlechte Referenz. Dabei reagiert das Pedal auch noch schön dynamisch und die Nebengeräusche sind im grünen Bereich.

Subjektives Fazit:
Wer Vintage Marshall mag wird sicher auch den Silver Drive mögen.