T-REX  ALBERTA, MUDHONEY UND DR.SWAMP



 

 

 

 

 

 

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Aus Dänemark kommen nette Sachen in unser Land. Zum Beispiel Hot Dogs, aus denen giftrote Würstchen herausschauen und Dänen, die tonnenweise Schnaps und Bier einkaufen. Und außerdem noch schöne, bunte und sehr edle Pedale und mittlerweile auch Verstärker der Firma T-Rex Engineering.

Grundsätzlich an den Ibanez Tube Screamer angelehnte Verzerrer gibt es von T-Rex in Form des blauen Alberta, des sahnig gelben Mudhoney und des türkisfarbenen Dr.Swamp. Alle drei haben einen ähnlichen klanglichen Grundcharakter, unterscheiden sich aber in der Ausstattung. Deshalb werden hier auch alle drei Pedale in einem Testbericht abgehandelt.

Das blaue Alberta kann man wohl als Basismodell bezeichnen, denn es ist am "einfachsten" ausgestattet. Es hat mit einem Gain, einem Tone und einem Level Regler die Standard Ausstattung zu bieten. Dazu eine sehr helle blaue LED und den obligatorischen Netzteilanschluss. Ein positives Merkmal aller drei T-Rex Verzerrer und wohl auch der anderen T-Rex Pedale ist ein separates Batteriefach in der Bodenplatte. Die Buchsen und den Netzteilanschluss findet man bei den Pedalen an der Stirnseite und alle haben erstaunlicherweise keinen True Bypass. Die Verarbeitung ist perfekt und die Bauteile hochwertig.

Das gelbe T-Rex Mudhoney unterscheidet sich vom Alberta abgesehen von der Farbe des Gehäuses und der gelben LED durch eine zusätzliche Boostfunktion. Die ist durch einen kleinen Taster über dem Tone Regler abrufbar. Mit dem Fuß geht das nicht, dazu ist der Taster zu klein bzw. dazu hat man den Taster zu versteckt angebracht. Der Boost ist kein Clean-Boost wie z.B. beim Hao Rumble Mod, sondern eine zusätzliche Zerrstufe. Der Zerrgrad steigt, der Output aber nur wenig. Das Zerrspektrum des Alberta ist beim Mudhoney erweitert vorhanden und sozusagen zweigeteilt, der Boost stellt die zweite Hälfte dar. Der erreichbare Zerrgrad ist beim gelben Pedal eine ganze Ecke höher als beim blauen Alberta.

Beim türkisfarbenen Dr.Swamp gibt es im Prinzip zwei gleiche Zerrer, abrufbar über zwei Fußschalter mit jeweils einer türkisfarbenen LED. Es gibt zwei Gain Potis, bezeichnet mit A und B und jeweils einen dazu gehörenden Fußschalter. Der Level und der Tone Regler wirken gleichermaßen auf beide Zerreinheiten. Wenn die Gain Potis der beiden Zerreinheiten gleich eingestellt sind, klingen auch beide gleich. Einstellbar sind also zwei Zerrgrade, wobei außer bei extremen Einstellungen der Lautstärkeunterschied im moderaten Bereich bleibt. Kaskadieren, also gleichzeitiges Einschalten der beiden Zerreinheiten ist nicht möglich. Der erreichbare Zerrgrad ist bei den beiden Einheiten im Dr.Swamp gleich hoch und liegt ganz knapp unter dem des Mudhoney. Eigentlich könnte man fast sagen, im Dr.Swamp stecken zwei mit unterschiedlichen Zerrgraden abrufbare Mudhoneys. Im Klangbild gibt es dann aber doch Unterschiede zwischen den Beiden, und zwar insbesondere dann, wenn beim gelben Mudhoney der Boost ins Spiel kommt.

Klang:
Das blaue Alberta klingt wie mein Referenz Ibanez TS9 aus den Achtzigern. Es hat den gleichen Output und das gleiche Zerrvermögen. Der Tonregler reagiert gleich und das Dynamikverhalten ist identisch. Klanglich würde ich das Alberta als perfekten Klon bezeichnen. Als Vorteil gegenüber dem Vorbild könnte man den den besseren Schalter sehen.

Das gelbe Mudhoney bietet ohne eingeschalteten Boost ungefähr den Zerrgrad eines TS9 mit dem Drive Regler 2 Drittel offen. Der Klangcharakter ist wiederum gleich. Als Booster reagiert er aber nicht so gut. Ist beim Mudhoney Gain ganz zu und Level voll auf, kommt wesentlich weniger heraus als beim Alberta oder beim Ibanez TS9. Beim Mudhoney hat man dann nicht viel mehr Lautstärke als im Bypass, egal ob der Boost-Knopf gedrückt ist oder nicht.
Wird der Boost-Knopf gedrückt ändert sich das Klangbild. Es wird komprimierter und wärmer, Gary Moore lässt Grüßen. Das maximale Zerrvermögen steigt um Einiges und liegt dann eine ganze Ecke über dem Tube Screamer Niveau. Die Verzerrung klingt dann sehr satt und dynamisch, bleibt aber eher süßlich in der Blues und Rock Ecke. Nach härterer, aggressiver Gangart klingt das Mudhoney eigentlich nie wirklich.

Das Dr. Swamp bietet in seinen beiden "Kanälen", wie oben schon beschrieben, fast das Zerrvermögen des Mudhoney, also immer noch deutlich mehr als ein TS9 oder das blaue Alberta. Es klingt bei höherer Verzerrung aber nicht so komprimiert wie das Mudhoney. Es sind mehr Höhen da und die Bässe sind straffer. Auch bei geringeren Zerrgraden ist das Klangbild etwas anders als bei den beiden anderen T-Rex Pedalen dieses Tests. Das Dr.Swamp klingt etwas transparenter und weniger mittig. Der Klangunterschied zwischen Alberta und Dr.Swamp ist ungefähr so, wie der Unterschied zwischen dem Vintage- und dem Flat Mids Modus beim Fulltone Full Drive II. (so als Anhalt, falls man grad ein FD II zur Hand hat :-)
Als Booster mit wenig Gain und Viel Level reagiert es wie das Mudhoney, also nicht gerade weltbewegend. Das kann das blaue Alberta wesentlich besser.

Schaltgeräusche oder andere Nebengeräusche sind mir bei keinem der drei Pedale negativ aufgefallen. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich die Anordnung des Netzteilanschlusses beim Alberta und beim Mudhoney. Dort liegt der auf der Stirnseite links Außen neben der Output Buchse. (siehe Foto vom gelben Mudhoney weiter oben). Bei der Verwendung von Patchkabeln mit Winkelsteckern stört das. Beim Dr.Swamp liegt der Netzteilanschluss zwischen den In/Out Buchsen, was meiner Meinung nach wesentlich besser ist.

 

Die drei Pedale und noch einige mehr wurden mir in einer sehr freundlichen Aktion von Musik Produktiv in Ibbenbüren leihweise zum Testen zur Verfügung gestellt. Dafür gibt es hier ein Dankeschön und den Hinweis, dass es die T.Rex Pedale dort käuflich zu erwerben sind. Und wer jetzt meint, das sei Werbung, der soll der Meinung sein und von mir aus auch bleiben  :-)

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