Visual Sound VS-XO Premium Dual Overdrive



 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Warwick Music Equipment hat mir dieses Mal zum zum Test das brandneue Visual Sound VS-XO Premium Dual Overdrive zugeschickt. Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um zwei Verzerrer in einer Box.

Die Box kommt sehr wertig daher. Sie besteht aus zwei ineinander greifenden Stahlblechwinkeln mit einer Wandstärke von ca. 1 mm. Sie ist perfekt glänzend schwarz lackiert. Die Bodenfläche ist erst mal glatt, es werden aber "Gummifüße" zum unterkleben mitgeliefert. Außerdem findet man im Karton noch ein passendes schwarzes samtiges Transporttäschchen und ein Din-A 4 Blatt als absolut ausreichende Bedienungsanleitung.

Die beiden Fußschalter klacken nicht, es sind Taster, die Laut Hersteller für 10 Millionen Tritte gut sind. Innen kann man über kleine Schieber jedem der beiden Zerrer entweder einen gebufferten oder einen so genannten True Bypass spendieren. Batteriebetrieb ist möglich. Für den 9 Volt Block ist dabei innen ein "freifliegendes" Pappschachtelchen als Unterschlupf vorgesehen. Lustig, aber irgendwie nicht so ganz zum edlen Äußeren passend. Zwei große Platinen sind zu sehen. Die Switcher, Potis und Buchsen sind alle direkt auf einer Platine verlötet. Die Fußtaster sind einzeln verdrahtet.

Dass es sich hier tatsächlich um zwei unabhängige Zerreinheiten in einer Box handelt sieht man daran, das jede Einheit ihre eigenen In-und Out Buchsen hat. Man könnte also jeden der beiden Zerrer einzeln nutzen, warum auch immer. Man kann aber auch zwischen den beiden Zerrern ein anderes Effektpedal einschleifen und damit herumexperimentieren. Außerdem hat man die Möglichkeit die Reihenfolge der beiden Zerreinheiten zu tauschen. Dazu geht man dann mit der Gitarre in den Input von Zerrer 2 und verkabelt den Output des Zerrers 2 mit dem Input des Zerrers 1, dessen Output dann zum Amp geht. Das hat Sinn, weil man hier zwei unterschiedlich einstellbare Zerreinheiten vor sich hat.

Man kann aber auch ganz simpel die Gitarre in den Input von Nr.1 stöpseln und den Output von Nr.2 zum Amp verkabeln. Dann hat man zwei einzeln oder zusammen nutzbare Verzerrer hintereinander.

Beide Einheiten haben jeweils einen Drive, einen Tone und einen Volume Regler. Zerrer 1 hat dazu einen Clean Mix Regler, der das Verhältnis vom cleanen Signal zum Zerrsignal regelt. Das geht soweit, dass man bei Linksanschlag des Reglers einen reinen Clean-Boost zur Verfügung hat, bei dem nur noch der Volume Regler der Zerreinheit funktioniert. Dieser cleane Boost ist ziemlich klangneutral, vielleicht etwas "auffrischend" und hat ordentlich Output parat um dem Amp schön einzuheizen.

Für den Zerrsound gibt es in der ersten Einheit noch zwei Switcher mit jeweils drei Positionen. Der untere hat drei feste Bass-Einstellungen parat. Die erste ist mir zu dünn, die beiden anderen sind absolut praxisgerecht und abhängig von der Gitarre und dem Geschmack des Spielers. Bei diesem Schieber ist mir aufgefallen, dass er aber noch zwei Zwischenpositionen hat, die allerdings gleich klingen. Wenn man vorsichtig "schiebt" landet man zwischen A und B bzw. B und C. Das ergibt einen insgesamt kräftigeren Sound, der eine richtig gute vierte Variante darstellt! Möglicherweise wird der Switch dadurch ganz aus dem Signalweg genommen, ich weiß es nicht. Das hört sich aber regelrecht "befreit" an, finde ich. :-)

Der obere Switch bietet drei verschiedene Zerrstrukturen. Grundsätzlich auch drei Intensitäten, also so ca. Low Gain, More Gain und High Gain. Aber alle drei klingen auch unterschiedlich. Low Gain ist sehr direkt, mittig, trocken punchig. More Gain mehr Marshall Plexi und rau. High Gain ist mehr die sahnigere Solo Geschichte. Das ist wohl eine passende grobe Beschreibung der Unterschiede. Bei allen bedeutet Gain ganz zu einen cleanen Sound mit normalen Pickups. Der Tonregler bearbeitet hier nur die Höhen und das sehr effektiv. Für mich passte die Mittelstellung aber eigentlich immer.

Der zweite Zerrer links ist etwas einfacher bestückt. Hier gibt es zu den oben genannten Reglern nur noch einen Bass Regler als Zugabe. Den Klangcharakter würde ich so ungefähr als eine Mischung aus More- und High Gain des ersten Zerrers beschreiben. Gain auf Mittelstellung (12 Uhr) ergibt mit Tele oder Strat so einen richtig guten Stoner-Crunch. Da kann man gut den Keith mit machen. Gain ganz auf singt auch mit der Klingelstrat schon schön dick und sahnig.

Aber man kann ja auch beide Zerrer zusammen aktivieren. Das ergibt einen maximalen Zerrgrad schon fast jenseits des brauchbaren. Hier kann man sehr viele unterschiedliche Soundnuancen mit den verschiedenen Regler- und Switch-Einstellungen heraus kitzeln. Grundsätzlich ist die Richtung aber immer eher Rock und Blues als NuMetal oder ähnlich heftigeres.

Mein ganz subjektives Fazit:
Ein sehr edles, schönes und sehr gut klingendes Doppelpedal hat Visual Sound da herausgebracht.
Antesten ist empfehlenswert.

 

Das Visual Sound Premium Dual Overdrive Pedal wurde mir von Warwick Music Equipment, dem deutschen Vertrieb für die Visual Sound Produkte zum Test zur Verfügung gestellt. Danke dafür!

Zum Testzeitpunkt 05/2014 gibt es das Pedal im Fachhandel und auch im Warwick Online Shop

 
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