Z.VEX  BOX OF ROCK



 

 

 

 

 

 

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Den Sound eines aufgedrehten Non Master Verstärkers, genauer eines Marshall JTM45, soll die Z.Vex Box of Rock bringen. Da trifft es sich gut, dass ich einen solchen als Combo namens Bluesbreaker habe. Da ist ein direkter Vergleich möglich und auch Pflicht, dazu später mehr.

Auf jeden Fall sieht das Pedal klasse aus. Vielleicht ist es manchen etwas zu klein, denn es handelt sich hier um eine kleine Box a la MXR im Querformat. Da drauf sind zwei Fußschalter und vier Potis, es geht ganz schön eng zu auf dem Bedienfeld. Trotzdem ist auf dem polierten Gehäuse noch Platz für viel Farbe, Schriftzüge und drei kleine rockende Männlein.
Das ist das typische Z.Vex Vexter Serien Ambiente und ich finde es richtig klasse.

Es ist das zweite Z.Vex Pedal das ich bisher testen konnte. Das erste war die Fuzz Factory, mit der ich nicht wirklich klar kam. Ehrlich gesagt fand ich die sogar richtig schlimm. Die Box of Rock passt mir auf Anhieb besser, um nicht zu sagen sogar auf Anhieb richtig gut.

Der linke Regler mit dem gelben Boost-Untertitel gehört zum linken Fußschalter. Damit kann man unabhängig von der Zerrsektion des Pedals einen reinrassigen Clean Boost schalten und walten, der mächtig Dampf machen kann. Er macht wirklich nur lauter, auch bei eingeschalteter Zerrsektion, dürfte also hinter dieser liegen. ich würde dem Boost als relativ klangneutral bezeichnen, er lässt den Klang der Gitarre Klang der Gitarre sein.

Die Zerrsektion wird mit dem rechten Treter eingeschaltet und kann in Volume, Tone (welches auch gehörig Zerrgrad und Output beeinflusst) und Drive geregelt werden. Es klingt sofort englisch, wenn man den Zerrer einschaltet, egal vor welchem Amp. Das Pedal rockt, was das Zeug hält. Mit glasigem Biss, ordentlich Schub unten herum und schön rotzigen, etwas hohlen Mitten kommt absolut der leicht nasale Vintage Marshall Touch durch. Die angegebene Richtung JTM45 ist für meine Ohren absolut gelungen. Natürlich spielt der angeschlossene Amp eine sehr große Rolle, man kann nicht mit einem Pedal aus einem Fender Deluxe Reverb ein JTM45 Stack machen, aber ich kenne bisher kaum ein anderes Pedal, das in dieser Disziplin so weit kommt, wie diese kleine Box of Rock. Wichtig ist dabei ein cleaner oder nur leicht zerrender Verstärker. Je mehr der angeschlossene Amp schon zerrt, desto geringer wird die Soundprägung durch das Pedal.

Die meisten anderen "Marshallsoundpedale" gehen mehr in eine etwas straffere JCM800 Richtung, wie z.B. das Real Guitars JMP Drive, das ich auch gerade zum Test hier habe. Mehr in die rumpelnde "ältere" Plexi Richtung gehen z.B. das Plexi Tone von Carl Martin und der spartanische Rust Driver von Hao, letzterer aber mit etwas strafferem Bassbereich. Die Box Of Rock ist da fast noch authentischer und spezieller, die könnte man fast schon als JTM45 Modeller bezeichnen. 

Das Pedal ist was für Rocker oder raue Blueser, nichts für Leute, die damit schöne L.A. Fusion Solosounds oder so was in der Art kreieren wollen. Das klingt nicht schön sanft und sauber, das klingt nach heftig arbeitendem Speaker, verqualmter Luft und einer Menge Bühnenschweiß.

Mein ganz subjektives Fazit:
Ich glaube, ich will auch eine Box Of Rock.

Vielen Dank an Kai für die freundliche Leihgabe!

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