IBANEZ  OVERDRIVE II



 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Es gibt drei Variationen des schönen, grünen Ibanez Overdrive II. Die links oben abgebildete ist die zweite, ohne Netzteilanschluss und im schmalen Gehäuse (narrow box) mit schönem Dekor auf den Seitenflächen. Neben den weißen Streifen ist eine Hand mit Schmetterlingsflügeln zu sehen. Dieses Dekor wird "flying fingers" genannt. Diese zweite Version gab es zuerst mit anderen Poti-Knöpfen, und zwar mit denen des ersten orange Overdrives 850 (siehe entspr. Test) Die dritte Version hat das breitere Gehäuse und den viereckigen Schalter des TS-808. Diese dritte Version ist außerdem auf dem Gehäuse als Overdrive 855 bezeichnet und ist der direkte Vorläufer des TS-808. Auf den späteren Geräten im breiteren Gehäuse ist das "flying fingers" Dekor nicht mehr zu finden und das Poti für den Output heißt nicht mehr Balance sondern Level. Weiter unten gibt es Bilder von allen Varianten.

 

Das Pedal wird in Ibanez Katalogen/Faltblättern aus den Siebzigern auch in der ersten Variante als Overdrive II 855 bezeichnet. Es kam 1976, vielleicht sogar schon 1975 heraus und wurde parallel zum orange Overdrive 850 angeboten. Das orange Overdrive 850 ist ein Fuzz und kein Overdrive/Distortion wie das grüne Overdrive II. Dementsprechend unterschiedlich klingen diese beiden Pedale mit dem Namen Overdrive auch.

 

Die Regler der ersten beiden Versionen sind wie beim orange Overdrive mit Distortion, Tone und Balance bezeichnet. Bei der dritten Version wird, wie oben schon geschrieben, Balance zu Level umbenannt. Die Potiknöpfe sind bei der zweiten Version die dicken Teile, die später auch beim TS-808 Verwendung finden. In Bezug auf den Klang hat das grüne Overdrive II weder mit dem Vorläufer in orange, noch mit dem Nachfolger, dem legendären TS-808 viel gemeinsam.

Dass auch eine Firma wie Ibanez Pedale anderer Hersteller kopiert, sieht man schon bei dem Fat Cat Pedal, das eine genaue, klangliche Kopie der beliebten Proco Rat aus den USA ist. Auch das vorliegende Overdrive II aus den Siebzigern würde ich als eine Kopie bezeichnen, die allerdings zwei entscheidende Verbesserungen gegenüber dem Vorbild beinhaltet. Das Vorbild ist zweifellos das MXR Dist+, oder wenn man so will das DOD 250, das ja auch schon eine Kopie des MXR darstellt. Die entscheidenden Verbesserungen sind natürlich das beim MXR und DOD fehlende Tone Poti und die LED. (Bei späteren Neuauflagen des MXR von Dunlop ist allerdings auch eine LED vorhanden.)

 

Ich habe ein MXR Distortion+ und ein DOD 250 Overdrive/Preamp. Im direkten Vergleich zu diesem klingt das Ibanez Overdrive II fast genauso. Es hat aber bei Bedarf etwas mehr Verzerrung zu bieten und muss durch das Tonepoti nicht zwangsläufig so giftig klingen wie die beiden eben genannten amerikanischen Pedale. Mit dem gut arbeitenden Tonregler kann man es schön mild abstimmen, wenn man will. Ich finde, das Ibanez OD II ist ein besseres MXR Dist.+.

 

Wer ein original OD II 855 haben will muss schon ziemlich suchen und kommt mit 100€ wohl schon lange nicht mehr aus. Wer allerdings nur den Klang will, der kann ihn heute neu erwerben. Und zwar beim Dytone Ooh-Drive II. (siehe entspr. Test)

 

 

NACHTRAG 09.2004:

Als Sammler konnte ich nicht nein sagen, als mir ein zweiter Ibanez Overdrive II angeboten wurde.

Der zweite Overdrive ist die erste Version (mit Originalverpackung und Manual) und unterscheidet sich etwas von meinem ersten, neueren Pedal. Klanglich sind beide identisch, der ältere ohne LED hat aber etwas mehr Output, d.h. er ist bei gleichem Klang etwas lauter.

Außerdem sind die Anordnung der Potis, die Potiknöpfe und die Beschriftungen nicht gleich. Die ältere erste Version ist ohne LED und hat noch das Script Logo, die neuere zweite Version hat dagegen schon das Blockschrift Logo, das heute noch von Ibanez verwendet wird. . Beim älteren sind das Balance und das Tone Poti anders herum angeordnet als beim neueren. 

 

 

Diesen Wechsel bei der Anordnung der Potis, der Potiknöpfe und beim Logo findet man auch bei den ersten beiden Versionen des orangenen Ibanez Overdrive. Daraus ergibt sich, wie weiter oben auch schon geschrieben, dass das orangene Ibanez Overdrive nicht der Vorgänger des grünen Overdrive II war. Beide wurden ungefähr Zeitgleich vor Einführung des legendären TS 808 Tubescreamer produziert. Das hatte durchaus auch Sinn, denn klanglich liegen die orangefarbenen und die grünen OD weit auseinander. (siehe auch Test des Ibanez orange Overdrive)

 

Zu diesem Thema: schöne Grüße und Dank an Gerhard in Wien  :-)
und auch an Guido für die sehr schönen Bilder von der letzten Variante

Noch ein Nachtrag (06.2005):
Jetzt habe ich auch die letzte Version in sehr gutem Zustand ergattern können und die kleine Sammlung ist vollständig. (Foto Links)

 

 

ZURÜCK